Nullenergiegebäude – Kultur und Kongress Forum, Altötting, Deutschland

Nullenergiegebäude – Kultur und Kongress Forum

Der Neubau verfügt über eine hochwertige Wärmedämmung der luftdichten, thermischen Gebäudehülle sowie mechanische Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Die meisten Räume sind mit Fußbodenaktivierung zur Heizung und Kühlung ausgestattet, im Saal ist zusätzlich eine Kühl-/Heizdecke vorhanden. Die Zuluft strömt als Quellluft seitlich aus den Sitzbänken und den Stirnseiten der abgetreppten Hubpodeste in den Raiffeisensaal. Im Gegensatz zu Mischluftsystemen werden die bis zu 800 Personen dadurch unmittelbar mit Frischluft versorgt und das volle Kühlpotenzial der auf bis zu 18°C temperierten und (teil-)entfeuchteten Zuluft ausgeschöpft.
Das Gebäude ist an das Fernwärmenetz der Stadt angeschlossen. Die Energie dafür kommt aus einem ORC-Kraftwerk (Kraftwärmekopplung), betrieben mit Holzhackschnitzeln. Die Kühlung erfolgt über Grundwasser aus einem ca. 30 m tiefen Brunnen. Die Wärme- und Kälteerzeugung erfordert damit einen sehr geringen Primärenergieaufwand. Der Strom wird zwar aktuell aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen, eine Potenzialabschätzung zeigte aber, dass das übergeordnete Ziel des Nullenergiegebäudes mit 600 m² PV-Modulen auf dem nach Süden ausgerichteten, 40° steilen Dach erreichbar ist.
Das Kultur- und Kongress Forum in Altötting zeigt, dass hoher thermischer, visueller und akustischer Komfort und eine nachhaltige Bauweise mit einer ausgeglichenen jährlichen Primärenergiebilanz („Nullenergiegebäude“) für Wärme, Kälte und Strom technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar ist.