Erweiterungbau Kunstmuseum, Basel, Schweiz

Erweiterungbau Kunstmuseum

Das Kunstmuseum Basel erhielt einen ausdrucksstarken Neubau, der die bisherigen Ausstellungsflächen im Christ-Bonatz-Bau um knapp 3.000 m² erweitert. Der Neubau ist mit dem Hauptbau unterirdisch verbunden. Charakteristisch ist die kerngedämmte Lochfassade aus Beton und silbergrauem Mauerwerk mit LED-Fries. Transsolar beriet bei der Entwicklung des Komfort-, Lüftungs- und Energiekonzeptes für den kompakten Baukörper. Besonderes Augenmerk erforderten die Vorgaben für Feuchte und Temperatur, da im Kunstmuseum zum Schutz und Erhalt der teils empfindlichen Kunstwerke sehr strikte kuratorische Anforderungen gelten.

Das Lüftungskonzept ist für die spezifische Deckenkonstruktion entwickelt und für die Kunstwerke so angepasst, dass es zeitlich und räumlich konstante Temperatur- und Feuchtebedingungen bei äußerst geringen Staubbelastungen sicherstellt. Darüber hinaus wurden charakteristische Gebäudelastkurven generiert, die den künftigen Energiebedarf des Gebäudes für Heizen und Kühlen widerspiegeln. Das Komfortkonzept beinhaltet thermisch aktivierte, aufgeständerte Massivböden mit Parkettbelag, über die sowohl geheizt als auch gekühlt werden kann.

Die Zuluft wird äußerst turbulenzarm dem Raum über die Decke zugeführt. Bedingt durch deren leichte Untertemperatur ergibt sich im Raum eine ideale Mischlüftung, die verhindert, dass sich für die Kunstwerke schädliche Temperatur- und Feuchteschichtungen im Raum bilden. Die Abluft wird ebenfalls über die Decke abgeleitet. Zusammen mit einer speziellen Deckenkonstruktion ermöglicht dies die konsequente Abführung der konvektiven Wärmelasten des UV-freien Kunstlichts, ohne die Räume thermisch zu belasten. Komfort- und Lüftungskonzept wurden durch Strömungssimulationen sowie einer abschließenden Messkampagne in einem real dimensionierten Funktions-Mock-Up eines Ausstellungsraumes validiert. Ein ähnliches Lüftungskonzept wurde im Christ & Gantenbein Erweiterungsbau des Schweizer Landesmuseum Zürich realisiert.

Das Museum ist an das Basler Fernwärmenetz angeschlossen und bezieht so den erforderlichen Wärmebedarf mit sehr geringem CO2-Fußabdruck. Gekühlt wird nach Möglichkeit mit freier Kühlung und bei Bedarf mit mechanischer Kälte. Sorptionsräder gewinnen latente und sensible Wärme aus der Abluft zurück, wobei die Luftwechselrate CO2-abhängig gesteuert ist. Die maximale Rate liegt bei zwei Luftwechseln pro Stunde. Umluft reguliert außerhalb der Betriebszeiten die Raumluftfeuchte.