Masterplan Dietenbach, Freiburg i.B., Deutschland

Masterplan Dietenbach

In jeder Quartiersentwicklung im städtischen Umfeld kommt mit steigender Bebauungsdichte zwangsläufig das Thema der Nutzung von Dach- und Fassadenflächen auf. Die Planer stehen dann vor der Entscheidung, welche der Nutzungen denn vorzuziehen ist: Energiegewinnung, Begrünung oder Terrassen? - Oder sie suchen Wege, die Kompromisse ermöglichen.
Für den Dietenbach-Entwurf wurde ein Kompromiss entwickelt, der erfreulicherweise alle drei Nutzungen zugleich in Aussicht stellt. Zur Entwicklung des Rahmenplans erhielt Transsolar die Aufgabe, ein Energiekonzept zu erstellen, das dem Stadtteil mit ca. 6.500 Wohnungen für 15.000 Menschen klimaneutralen Betrieb ermöglicht, also eine zumindest ausgeglichene CO2 Bilanz aufweist. Mit eingerechnet ist dabei auch ein pauschaler Energieanteil u.a. für E-Mobility.
Das Energiekonzept basiert zu einem großen Teil auf lokaler und regenerativer Solarenergienutzung, sowohl über Solarthermie als auch Photovoltaik. Die Energieversorgung wird phasenweise mit den Bauabschnitten mitentwickelt und sieht für jedes der vier Unterquartiere einen zentralen saisonalen Wärmespeicher mit 16.250 m³ vor. Damit entwickelt sich für den neuen Stadtteil Dietenbach ein semi-zentrales Wärmenetz, da die Elemente im Endausbau miteinander verbunden werden, was den Austausch von Synergien erlaubt.
Einen solchen saisonalen Wärmespeicher versorgen mehrere Komponenten: Solarthermie, ein mit Holzhackschnitzel betriebenes BHKW für Wärme- und Stromproduktion, ein Holzkessel für Spitzenlasten und jeweils eine Wärmepumpe. Das BHKW wird stromgeführt betrieben, so dass möglichst viel Strom erzeugt wird. Die Wärmepumpe dient zur „boost“ von solarer Niedertemperaturwärme, die Kombination von Solarthermie und Wärmepumpe verlängert die Laufzeit der Solarthermie in die Überganszeit oder gar bis in den Winter.
Im Endausbau summiert sich die jährliche Stromerzeugung im gesamten Quartier etwa 17.600 MWh, bei rund 142.000 m² Photovoltaik auf den Dächern sowie an den südorientierten Fassaden. Zusätzlich kommen noch 33.000 m² Solarthermie hinzu, deren Energie die saisonalen Wärmespeicher puffern. In jedem der vier Quartiersteile wird jeweils eine Energiezentrale, gut integriert in die Landschaftsarchitektur, in der jeweiligen Quartiersgarage untergebracht. Auch ist vorgesehen, dass Stromspeicher dort integriert werden. So erhält jeder Quartiersteil sein „Energie-Herz“.
Dieser synergetische und integrale Konzeptansatz, in Kombination mit der optimierten Gebäude- und Dachgestaltung, verhilft dem Quartier nicht nur zum Prädikat „CO2-negativ“, sondern macht es auch grün und lebenswert.

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Energy and water concept

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Energy concept for different types of houses

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