Schlaues Haus, Oldenburg, Deutschland

Schlaues Haus
Schlaues Haus

Der Wunsch, ein passives Nullenergiehaus innerhalb eines dichten Stadtgefüges zu ermöglichen leitete den Entwurf „Schlaues Haus“. Ein Erweiterungsbau bildet mit dem historischen, renovierten Gebäude ein gemeinsames Luftvolumen auf einer Gesamtgrundfläche von 12 x 33 m.
Die städtebauliche Situation erfordert ein ausgeklügeltes Tageslichtkonzept, denn die zur Verfügung stehende Fläche sollte bestmöglich genutzt werden, das Grundstück grenzt jedoch auf beiden Seiten an Gebäude. Ein vertikaler Korridor zwischen der neuen Südfassade und dem alten Gebäude erlaubt Lichteinfall; ausreichend Tageslicht dringt so auch in die Tiefe des Gebäudekomplexes. Gleichzeitig dient er als Solarkamin für die Abluft. Er ermöglicht eine natürliche Querlüftung auf allen Etagen des neuen und alten Gebäudes. Die nach Süden ausgerichtete Fassade ist mit fest integrierten Mikrolamellen in der Verglasung ausgestattet und bietet ausreichend Verschattung. Die nach Südwesten abgewinkelte Richtung der Fassade benötigt bewegliche Verschattungselemente. Wärmeverluste und solare Gewinne wurden durch thermische Modellierung ausbalanciert.
Für die Heizung und Kühlung sorgt ausschließlich eine geothermische Anlage. Die in die Gebäudehülle integrierte Photovoltaikanlage deckt einen erheblichen Anteil des Energiebedarfs des Gebäudes. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sollte weiteren Strom liefern. Da das Dach des historischen Teils des Gebäudes aus Gründen des Denkmalschutzes zur Stromerzeugung nicht genutzt werden darf, wird die Zielsetzung „Nullenergiegebäude“ jedoch nicht ganz erreicht.