Wilhelma Elefantenwelt, Stuttgart, Deutschland

Wilhelma Elefantenwelt

Der Stuttgarter zoologisch-botanische Garten „Wilhelma“ richtet sich neu aus und modernisiert sich zugleich. Für die entstehende Asienanlage ist das krönende Projekt die Elefantenwelt, ein Neubau mit großer Außenanlage. Das bestehende Gebäude ist bereits über 40 Jahre alt und wird durch einen modernen Bau ersetzt, der zeitgemäße Haltung ermöglicht: Eine Holzschalenkonstruktion mit 100m Spannweite, dazu mit großen Außenanlagen genug Raum für eine Herde indischer Elefanten.

Gebaut werden kann diese Anlage allerdings erst nach Fertigstellung des Rosensteintunnels, der Rosensteinpark und Wilhelma unterquert. In dessen Tunnelinnenschale sind, ähnlich wie bei Fußbodenheizungen, Leitungen verlegt, die zu Wärmetauscher führen. Die Anlage nimmt die Abwärme der Tunnelbetriebstechnik und des Autoverkehrs auf, ebenso die Wärme im Boden, und überträgt sie im Winter an die übertragende Flüssigkeit. Eine Wärmepumpe hebt die Temperatur auf ein nutzbares Niveau und stellt diese Wärme der Wilhelma zur Verfügung. Im Sommer kann, wenn gekühlt werden muss, Wärmeenergie in das Erdreich abgeführt werden. Erwarten lässt sich dadurch, dass jährlich 200 Tonnen Kohlendioxid weniger in die Umwelt freigesetzt werden als mit einer herkömmlichen Heizung, also deutlich weniger Emissionen.

Ein Großteil der Heizwärme wird über Strahlungsheizung in den Raum geführt. Hierzu werden Verkehrsflächen und Wände leicht erwärmt, um den Besuchern, den Tierpflegern und nicht zuletzt den Elefanten den notwendigen Komfort sicherzustellen. Die gesamte Halle kann auf natürliche Weise belüftet werden. Optimiert für Tageslichtverhältnisse sorgen Fassade und Dach dafür, dass auch für Pflanzenwachstum ausreichend Licht eintritt und auch die botanischen Anforderungen der Wilhelma erfüllt werden. Das Holz des Tragwerks ist eine lebenslange CO2 Senke und eine in das Dach integrierte PV Anlage ist ein weiterer Beitrag zur Minderung der CO2 Emissionen im Betrieb.