Interview mit Elena Kleinwechter (im Bild ganz links) über 12 Wochen Praktikum bei Transsolar im Büro Stuttgart:
Was verstehst du unter KlimaEngineering?
Kurz und knapp: Climate Engineering ist für mich die Chance die Welt zu verbessern. Das klingt erstmal nach großen Worten, aber die Erklärung ist eigentlich relativ simpel.
Meine Entscheidung mich innerhalb meines Architekturstudiums in die Richtung Bauphysik & technischer Gebäudeausrüstung zu vertiefen, kam schlagartig, als meine damalige Dozentin in einem Vortrag erzählte, dass allein Gebäude für über ein Drittel des weltweiten Endenergieverbrauchs verantwortlich sind. Diese Zahl schockierte mich, vor allem im Anbetracht der Tatsache, dass sowohl Wissensstand als auch Technologie mehr als weit genug sind dem Einhalt zu bieten.
Eine andere Statistik, die mir ebenfalls nicht aus dem Kopf geht, besagt, dass wir 90% unseres Lebens in geschlossenen Räumen verbringen. Welchen Grund braucht es mehr um für ein komfortables und gesundes Innenraumklima zu sorgen?
Wie bist du auf TS gestoßen und was gab letztendlich Anlass Dich zu bewerben?
Der Wunsch eines Praktikums in einer Climate Engineering Fima stand nach wenigen Bauphysik-Vorlesungen fest, die Frage war nur noch wo. Mein Onkel (Stokar+Partner AG) arbeitete bereits mit Transsolar zusammen und war sich sicher, dass es keine bessere Option für mich gäbe. Nachdem ich dann selbst ein wenig im Internet stöberte, entdeckte ich ein umwerfendes Design nach dem anderen. Zugegeben: Viele dieser Projekte sahen für mich auf den ersten Blick nicht aus, als könnten sie klimagerecht & nachhaltig sein. Allerdings war mir auch klar, dass Transsolar wohl kaum existieren würde, wenn es nicht funktioniert. Damit war das Wo geklärt und ich bewarb mich auf eine Praktikumsstelle um Antworten auf das Wie zu finden.
Wurden Deine Erwartungen, Wünsche erfüllt? Gab es Überraschungen?
Abgesehen davon, dass allein die Möglichkeiten bei Transsolar schon jede Erwartung übertroffen haben, war ich zudem absolut überwältigt, wie wichtig es meinen Kollegen war meine Wünsche bestmöglichst zu erfüllen. Nie hätte ich damit gerechnet, dass Tobias sich z.B. zu Beginn des Praktikums mit mir zusammen setzen würde um meine Interessen für meine Zeit in der Firma in Erfahrung zu bringen. Dazu kam, dass einige dieser Wünsche nur wenige Tage später bereits umgesetzt wurden und auch alle anderen wurden ohne weitere Erinnerung ebenfalls im Gedächtnis behalten.
Deine Erfahrung auf den Punkt gebracht:
Unglaublich tolle Büroatmosphäre, ich hatte nie so viel Spaß dabei an etwas zu arbeiten!
Mit einem Wort, das Praktikum war….
mitreißend.
Was hast du gelernt? Was nimmst du aus dem Praktikum für dich mit?
Für mich persönlich nehme ich wohl am meisten eine sehr hohe Erwartung an kommende Praktika und Jobs mit. Rein fachlich habe ich einfach unglaublich viele Technologien, Faktoren und Pros und Cons zu unterschiedlichen Themen kennen gelernt. Es war spannend zu erleben, was alles möglich ist und wie manchmal die simpelste Idee die Antwort auf die komplexeste Frage sein kann.
Was ist Dein Lieblingsprojekt von Transsolar?
Das spannendste Projekt, mit dem ich leider erst am Ende meines Praktikums in Berührung kam, war definitiv der deutsche Pavillon für Dubai 2020. Der aktuelle Stand des Designs hat schon beinahe meine Vorstellungskraft gesprengt und die technische Planung dazu werde ich auf jeden Fall weiterhin verfolgen.
Was gefiel Dir am besten?
Die Tatsache, dass ich das Glück hatte gleichzeitig mit der Academy zu starten und die Vorlesungen besuchen durfte. Dank derer habe ich mit am meisten in den drei Monaten gelernt, was im normalen Büroalltag vermutlich nicht in dieser Größenordnung umsetzbar gewesen wäre, vor allem in Hinsicht auf die unterschiedlichen Programme.
Was gefiel Dir nicht so gut?
Das ist mit Abstand die schwierigste Frage. Das einzige was mir hierzu einfällt ist, dass ich nur wenig Übung mit all den in den Workshops erlernten Programmen sammeln konnte. Da ja mein Praktikum aber auch nur drei Monate ging, hätte es wohl den Rahmen gesprengt jedes dieser Programme einmal anzuwenden.
Was machst du zukünftig?
Zuallererst zieht es mich nun für ein Semester nach Holland und danach zurück nach Karlsruhe um meinen Master abzuschließen. Die TU Eindhoven hatte ich mir aufgrund ihres breitgefächerten Angebots in „building physics and services“ ausgesucht und auch am KIT werde ich weiterhin fleißig alle übrig gebliebenen TGA-Seminare belegen. Am meisten freue ich mich allerdings darauf das hier erlernte auf meine Entwürfe in der Uni und vor allem die Masterarbeit anzuwenden.
Nach meinem Abschluss steht mir dann die Welt offen und es wird mir sicher schwer fallen, mich für ein Architekturbüro zu entscheiden. Fest steht aber auf jeden Fall, dass es für Nachhaltigkeit stehen muss und im Optimalfall einen engen Kontakt mit einer Climate Engineering Firma pflegt damit wir immer mehr Menschen zeigen, dass klimagerechtes und umweltschonendes Design nicht das Gegenteil von modern und ästhetisch ist.
Was empfiehlst du den nächsten Interns? Würdest du etwas anders machen? Verbesserungsvorschläge?
Wirklich empfehlen kann ich es, zeitnah zur Academy anzufangen und die Vorlesungen zu besuchen. Abgesehen davon: Sei offen und trau dich jederzeit Fragen zu stellen oder Wünsche zu äußern! Jeder im Büro unterstützt dich mit Freude, wo er nur kann.