Mitte Mai wurden die Ergebnisse der Werkstatt "Münster Modell Quartiere | Dialog 2" vorgestellt. Von 9 bis 15 Uhr lief die intensive Arbeitsphase im Freiherr-vom-Stein Gymnasium in Gievenbeck. Vier Teams arbeiteten zu den Leitthemen - Öffentlicher Raum & Mobilität; Innovation & Urbanes Arbeiten; Vielfalt & Zusammenleben; Landschaft & Nachhaltigkeit - gemeinsam mit interessierten Bürger:innen, Akteuren Münsteraner Vereine und Organisationen, Politiker:innen sowie externen Fachleuten an den Zielvorstellungen für die beiden Münster Modell Quartiere.
Stadtbaurat Robin Denstorff und Moderator Jörg Faltin (FALTIN+SATTLER Düsseldorf GmbH) eröffneten um 15 Uhr die öffentliche Ergebnispräsentation in der Aula. Die vier Teams hatten bis zu diesem Zeitpunkt ihre Diskussionsergebnisse und ihre Überlegungen an einem Struktur-Modell aufbereitet, die rund 120 Gäste in der Aula mit Spannung erwarteten.
Matthias Rammig moderierte zusammen mit den Landschaftsarchitekten des Büros LAND Srl das Team "Landschaft & Nachhaltigkeit":
Gemeinsam wurde das Potential des vorhandenen Naturraumes und die Notwendigkeit einer nachhaltigen sowie klimafreundlichen Entwicklung diskutiert. Eine Idee, die nach dem Willen des Teams "mutig weitergeführt werden könnte", war, schützenswerte Bereiche zu definieren, die "blaugrüne Magistralen".
Grün wird nicht als artifizielles Element verstanden, sondern als Ökosystemdienstleistungen. Biodiversität soll überall in den Modellquartieren Platz finden – auf Dächern, an Fassaden, in „ökologischen Trittsteinen“.
Negative Auswirkungen neuer Modellquartiere auf die Umwelt müssen minimiert werden. Aus Sicht des Teams hat die Zielsetzung oberste Priorität, „klimapositive“ Quartiere zu generieren, die mehr CO2-Emissionen aufnehmen, als sie erzeugen. Hierfür wird an Tiefengeothermie gedacht, die auch als baulich sichtbares Zeichen „eines Kraftwerkes der Zukunft“ verstanden und platziert werden könnte. Die Prinzipien des klimagerechten Bauens müssen bei der späteren Realisierung Berücksichtigung finden (Ausrichtung zur Besonnung, adäquate Abstände und Höhenentwicklung für Tageslicht und natürliche Lüftung). Lokale Energieerzeugung, -verschiebung und -speicherung sollte obligatorisch in einem Modellquartier sein.
Die beiden neuen Modellquartiere sollen klimasensibel, also auf die Folgen des Klimawandels angepasst sein. Zur Hauptwindrichtung aus Südwest ist eine Durchlässigkeit der Quartiere für eine gute Durchlüftung und zur Minimierung der Überhitzung im Sommer erforderlich. Am Wasserweg wird ein Kaltluftentstehungsgebiet vermutet, das gestärkt werden sollte. Wasser ist zudem eine Ressource, die genutzt werden sollte, wie für Pflanzbewässerung oder als Grauwasser. Der Wasserhaushalt der Kulturlandschaft muss dabei berücksichtigt werden.
Nachbarschaft ist für das Quartier identitätsstiftend. Er werden „geheime Räume“ für Kinder, Begegnungsräume, Kulturangebote, eine gute Durchmischung und damit bezahlbarer Wohnraum "für alle“ gewünscht.