BAO Resort Unguja Island, Sansibar, Tansania

BAO Resort Unguja Island

Das BAO Resort liegt an der Nordostküste der Insel Sansibar, direkt am Meer. Die Anlage besteht aus marokkanisch gestalteten Villen mit mehreren Außen- und Halb-Außenbereichen, in denen die Gäste die tropische Insel genießen können. Dort gibt es keine infrastrukturellen Anschlussmöglichkeiten. Das Resort muss so konzipiert sein, dass die Ressourcen vor Ort ausreichen; es soll in Bezug auf Energie, Wasser und Abwasser völlig autark sein.
Der Bebauungsplan sieht mehrere Gebäude vor: Privatwohnungen für den Bauherrn und seine Familie; Einzelhäuser im marokkanischen Stil und mit Meeresblick für die Gäste, ein großes Gebäude mit mehreren Räumen und Schrägdach, das so genannte "Team Village", sowie ein Restaurant. In der Nebensaison wird mit etwa 70 Gästen gerechnet, in der Hochsaison können es bis zu 90 sein, zuzüglich Personal.
Um eine Entsalzungsanlage möglichst zu vermeiden, wurden weniger energieintensive Optionen wie Regenwassersammlung und Grundwasser erkundet. Regenwassernutzung könnte theoretisch genug Wasser liefern, wurde aber aufgrund der Größe der erforderlichen unterirdischen Wasserspeicher als nicht praktikabel als alleinige Lösung angesehen. Grundwasserentnahme kommt wegen Verschmutzung nicht in Frage. Das entwickelte Konzept zielt auf verringerten Entsalzungsbedarf durch die Kombination mit Regenwassernutzung. Die Außenpools werden flach angelegt, was die Wassermenge reduziert. Um chloriertes Wasser zu vermeiden, wurden natürliche Methoden zur Filterung des Poolwassers in Betracht gezogen. Die Konzepte wurden zusammen mit IB Kraft untersucht. Ein Wassertank soll für ausreichenden Druck in den Leitungen sorgen und sein Fassungsvermögen für mindestens einen Tag ausreichen.
Transsolar hatte die Aufgabe, für möglichst geringen Energiebedarf zu sorgen, diesen zu quantifizieren und mit der möglichen Einspeisung aus der Photovoltaik abzugleichen. Erster Schritt war die Optimierung der passiven Bauweise Sonneneinstrahlung und Klimaanalyse wurden genutzt, um den Sonnenschutz zu ergänzen. Gemeinsam mit dem Architekten wurden verschiedene Verschattungen untersucht und wie sie sich in das Design einfügen. Verschiedene Räume wurden in Zonen eingeteilt und für unterschiedliche Komfortbedingungen kategorisiert. Das Projekt sieht die Verwendung spezieller zementarmer stabilisierter Erdblöcke für einen Teil der Konstruktion vor sowie die Verwendung lokaler Baumaterialien. Nach mehreren Iterationen thermischer Simulationen wurde für die meisten Räume ein Doppeldachsystem anstelle von Dämmung, exponierter thermischer Masse und natürlicher Belüftung mit Nachtspülung vorgeschlagen. Lediglich für die Schlafzimmer wurden eine stille Schwerkraftkühlung und Klimaanlagen vorgeschlagen, die in den Hochsommermonaten kühlen Raum gewährleisten. Transsolar wurde auch mit der Schätzung des Energiebedarfs der gesamten Anlage beauftragt, also für Steckdosen, Wäscherei, Küche, Pools, Wasserentsalzung, Umgebungsbeleuchtung usw. Das Stromerzeugungspotenzial durch Photovoltaik wurde simuliert und für der Bedarf für alle Tage eines Jahres berechnet. Um Versorgungsengpässe auch bei Vollbelegung zu vermeiden, ist ein Stromspeichersystem notwendig, da es keine andere Möglichkeit der Versorgung gibt. Hierfür wurde auch die Dimensionierung des Batteriesystems abgeschätzt.