KlimaEngineering

Was das ist und woher es kommt.

Die 80er und 90er Jahre des 20 Jahrhunderts waren die, in denen in Deutschland Stimmen auch gegen die friedliche Nutzung von Atomkraft immer lauter wurden und junge Leute sich aus Protest auch mal an Bahngleise ketteten. Es war auch die Zeit, in der im Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik der Universität Stuttgart an Projekten geforscht wurde, bei denen es um die Nutzung von Solarenergie ging. Hierfür verwendeten junge Ingenieure die TRNSYS-Simulationssoftware als Werkzeug.

Das machte sie zu Experten für die Simulation komplexer Energiesysteme. Die Stadt Stuttgart wollte einen Masterplan für nachhaltige Wohngebäude erstellen und wandte sich an sie. Was schließlich dabei herauskam, erstaunte die anderen Beteiligten des Designteams: Durch das Einplanen von passiven und aktiven solaren Elementen im Verbund sowie Variationen in der Architektur entwickelten sie Lösungen, die innovativ, energiesparend, aber auch einfach von ihrer Technologie her waren, wie beispielsweise Wintergärten, die Energiesammler und Schalldämpfer gegen Außenlärm zugleich sind. Die Motivation dahinter war der Wunsch, die Nachfrage an Atomkraft überflüssig zu machen und erneuerbare Energiequellen nutzbar.

Die Arbeit an diesem Projekt machte klar, dass man für solche Vorhaben die Wechselbeziehungen von Klima, Architektur und technische Systemen stets im Verbund berücksichtigen muss und es gab damals in Deutschland keine Firma, die solche Lösungen anbot. Da sich die Arbeit der Ingenieure nicht in eine ihrer klassischen Disziplinen einordnen lässt, wählten sie den Begriff KlimaEngineering für ihre Tätigkeit.

Und so gründeten Thomas Lechner, Matthias Schuler und Peter Voit im Jahr 1992 in Stuttgart die Firma, die heute als Transsolar KlimaEngineering international tätig ist. Die Praxis wird nach wie vor von den grundlegenden Ansätzen getragen: Ein integrierter Designprozess macht besonders erfolgreiche Lösungen möglich, Annahmen und Konventionen werden immer hinterfragt, weil wir wissen, dass sich immer Ansätze zur Verbesserung finden lassen. Und darüber hinaus konsolidiert eine technische Analyse die Designkonzepte. Für uns steht ein geringer ökologischer Fußabdruck durchaus im Einklang mit Bau und Unterhalt von Gebäuden, bei denen Nachhaltigkeit mit hohem Nutzerkomfort verbunden ist.

Von Beginn des Planungsprozesses an arbeiten wir eng im Team mit den Kunden, Architekten, Haustechnikern und anderen Ingenieuren zusammen und beurteilen jeden Planungsschritt nach den Gesetzmäßigkeiten der Thermodynamik und Physik. Die lokalen Randbedingungen, die Gebäudeform, die verwendeten Materialien und die mechanischen Systeme des Gebäudes wirken synergetisch und erreichen ein Ergebnis, das weit mehr erreicht als Energie einsparen. Unser Ziel sind ökologische, ökonomische und hochwertige Gebäude mit hohem Nutzerkomfort.

Wir suchen nach ganzheitlichen Lösungen einschließlich aller Faktoren, die sich auf den Komfort auswirken. Wir berücksichtigen die Temperatur, die natürliche Belüftung und Luftqualität, Akustik, Tageslicht, das Material und das Wohlbefinden von Menschen - der menschliche Maßstab.

Human Scale

Dabei bleiben wir aber nicht stehen, sondern erweitern stets unser Wissen, so auch für herkömmliche Gebäude, Bauvorhaben im Freien oder Masterpläne. Transsolar betreibt wie bisher seine Ideenschmiede, aber weiter voran, offen für kreative Beiträge anderer, für Kritik oder auch für geäußerte Bedenken. Das Glauben daran, dass die von Menschen veränderte Welt sich besser gestalten lässt und die wertvollen und knappen Ressourcen zu mehr als dem Herkömmlichen dienen können, lässt uns weiterarbeiten mit dem Ziel, durchdachte Lösungen zu finden für die breit gefächerten Aufgaben einer sinnvoll bebauten Umgebung.

Noch eine Anmerkung: Die Anti-Atomkraft Bewegung mit ihren Demonstrationen waren die ersten Steinchen, die ins Rollen kamen, um schließlich zur Wende zu werden, bei der nun in Deutschland eine Bevölkerungsmehrheit die Sicherheit der Atomkraft in Frage stellt und sich Alternativen wünscht. Nach 20 Jahren Diskussion, Forschung und Entwicklung stehen die Zeichen nun auf Erneuerung. Bis zum Jahr 2022 will Deutschland die Energiewende geschafft haben.