The Learning NeXus – Innovation-Hub, Starnberg, Deutschland


Die Munich International School hatte sich das Ziel gesetzt durch „einfache Füllung“ eine bestehende Sporthalle in ein multifunktionales Zentrum, den „Learning NeXus“, einen futuristischen Co-Working-Space, zu verwandeln. Der Learning NeXus soll allen Ressourcen bieten, die die Schüler benötigen, um zusammenzuarbeiten, innovativ zu sein und groß zu denken. Darin befindet sich im oberen, also dem Erdgeschoss, ein Labor-Klassenzimmer und vier Bereiche für die Zusammenarbeit sowie der IT-Hub und die Lernunterstützung. In der unteren Etage ist die Bibliothek untergebracht sowie drei Deep Learning-Bereiche.
Das neue Herz sollte mit möglichst geringem Aufwand entstehen, wofür auch für die Klimakonzeption eine möglichst unkomplizierte Lösung entwickelt werden sollte. Die Idee dafür war, ein Mid-Door Konzept auszuarbeiten.
Ein Mid-Door-Konzept verfolgt einen adaptiven Komfortansatz, der darauf zielt, das Potenzial nicht vollklimatisierter Räume zu nutzen. Ein solcher Raum wird so weit ertüchtigt, dass man sich dort gut aufhalten kann, um zu lernen, um zu arbeiten, der in Sachen Komfortanspruch aber eigenständige Qualitäten bietet. In einem solchen Raum ist eine Bandbreite der Raumtemperatur erlaubt, die weiter gesteckt ist als beispielsweise in herkömmlichen Büros; er kann aufgeteilt sein in unterschiedliche Zonen, in denen sich die gefühlte Temperatur adaptiv anpassen lässt. Das Mid-Door-Konzept ermöglicht eine veränderte Art und Weise, um zu leben und arbeiten, ist flexibel und passt nutzerfreundlich zur Individualität der Menschen.
Ein Mid-Door Konzept ist robust, lässt sich energieeffizient umsetzen und kommt mit zuverlässiger Technik von geringem Aufwand aus. In diesem Fall also ein sehr guter Ansatz für die Umnutzung.
Es galt, die Hülle der Halle dafür nicht wesentlich zu verändern. Eingestellte Ebenen erzeugen Zonen und erzielen die angestrebte Nutzfläche. Aus diesem sehr einfachen und nachhaltigen Ansatz ergeben sich Themen wie z.B. kühle Oberflächen im Winter, die mittels Strahlungsquellen kompensiert werden.
Das Konzept erfordert zusätzliche Oberlichter, um einerseits eine bessere Belichtung der Nutzungsfläche zu realisieren, aber auch, um eine natürliche Lüftung während des Tages und der Nacht zu ermöglichen. Die Auskühlung über Nacht ist wichtig, um im Sommer die Wärme des Tages aus dem Gebäude zu bringen, denn auf aktive Kühlung wird bewusst verzichtet.
Um die Flächenheizsysteme in Bezug auf Flächenanteil, Vorlauftemperaturen und Position auszulegen, hat Transsolar detaillierte Simulationen und „Viewfaktor“-Analysen verwendet. Von einem geringen „Viewfaktor“ spricht man, wenn der Anteil an warmer Fläche relativ gering ist, also ein großer Anteil kühler Fläche die Menschen anstrahlt. Den „Viewfaktor“ zu beachten, gilt es, um vorzubeugen, dass die gefühlte Temperatur an bestimmten Stellen als zu niedrig empfunden wird, weil geringe mittlere Strahlungstemperatur und z.B. niedrige Lufttemperatur zusammenwirken.
Für Besprechungen gibt es die Teamwork-Boxen. Diese sind schallgedämmt und sie bedienen sich mit einem eigenen Lüfter ausgestattet, am Luftvolumen des Hubs. So ist den Lernenden die Möglichkeit gegeben, so unabhängig wie möglich zu arbeiten, das erforderliche Maß an Aufsicht durch Erwachsene bleibt gewährleistet.
In der warmen Jahreszeit ist bei einem angepassten Kleidungsstil (kurze Hose, T-Shirt) und erhöhter Luftbewegung über Deckenventilatoren, also auch ohne Kühldecke, über den ganzen Sommer ein guter Komfort gegeben.