Butaro District Hospital, Ruanda
Übertragung durch Tröpfcheninfektion von Krankheiten wie Tuberkulose (TB) stellt ein großes Problem der öffentlichen Gesundheit dar, besonders in einfachen, Low-Tech-Krankenhäusern. In einer Umgebung mit eingeschränkten Ressourcen sind Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel Isolationsräume schwer zu unterhalten, da die üblichen benötigten mechanischen Systeme nicht nur Pflege sondern vor allem Strom erfordern. Natürliche Lüftung bietet eine kostengünstige Alternative, sie ist wartungsfrei und eignet sich besonders für tropische Klimazonen, zumal die Belastung durch TB und institutionelle TB-Übertragung dort hoch ist.
Öffnen von Fenstern und Türen maximiert natürliche Belüftung und senkt auch das Risiko von Ansteckungen über die Luft.
Hohen Decken und große Fenster im klinischen Bereich ermöglichen den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen, 10- bis 12- fachen Luftwechsel pro Stunde, die Voraussetzung einer guten Vorsorge für Patienten, Personal und Besucher. Diese Richtlinien wirkten sich aus auf den Entwurf und die Orientierung des Krankenhauskomplexes in Butaro. Auf einem Hügel liegend sind die Gebäude für Querlüftung optimiert und der Luftwechsel wird durch Deckenventilatoren und Lüftungsöffnungen unterstützt. Überfüllte, stickige Korridore gibt es hier nicht: Die geschützten aber außen liegenden Verkehrswege verringern Kontakt und Infektionsübertragung zwischen den Menschen. In bestimmten Bereichen wurden zusätzlich keimtötende UV-Leuchten installiert.
Der Gebäudekomplex wurden mit lokalen Materialien von lokalen Handwerkern gebaut und erreicht so hohes Maß an Identifizierung durch die Bevölkerung.
Sie nennen es ihre Burg.