Bremerhaven Lune Delta, Bremerhaven, Deutschland

Bremerhaven Lune Delta

2010 übernahm Bremerhaven 15 km² von Niedersachsen zur Vergrößerung des Stadtgebiets. Der Großteil wurde als ökologische Ausgleichsfläche für den Bau eines Containerterminals ausgewiesen. Ein Teilbereich war für die gewerbliche Nutzung vorgesehen, soll aber im Einklang mit dem benachbarten Naturschutzgebiet stehen. Dort möchte die Stadt sowohl jungen als auch etablierten Unternehmen der Green Economy einen „Heimathafen“ schaffen, also Infrastruktur für zukunftsfähiges Wirtschaften bieten, der nachhaltig erschlossen sein soll. Das neue Gewerbe- und Industriegebiet LUNE DELTA wird unter strengen Nachhaltigkeitsgesichtspunkten entwickelt und die DGNB begleitet die laufende Erschließungsplanung. Das Delta soll sich an der Cradle to Cradle Philosophie orientieren und auch nach Ablauf der Nutzungsdauer noch einen gestalterischen, ökologischen und sozialen Mehrwert besitzen.
Die Topographie vor Ort – bestimmt von durch Fleete gegliederten Parzellen, Deichrelikten sowie Wasser- und Grünflächen – prägen den Entwurf. Gewässer werden Orte der Erholung und es entstehen neue Parks und Freiflächen, zur ökologischen Nutzung, aber auch für Sport- und Freizeitaktivitäten. Ein Netz aus Rad- und Fußwegen soll für schnelle Verbindungen ins Grüne oder in die Innenstadt ermöglichen
Das Versorgungskonzept, beruht zu 100% auf erneuerbaren Energien und macht Pilotprojekte mit Bezug zum Energiesystem der Zukunft möglich. In der Nachbarschaft soll Windstrom „grünen“ Wasserstoff erzeugen, als bundesweit erstes Testfeld für Elektrolyseure zur Wasserstoffherstellung.
Dabei wird auf ein Energienetz aus Wärme und eventuell auch Kälte gesetzt, um die Energie im gesamten Quartier zu verteilen und zu nutzen. Für das Gründerzentrum, das als „Leuchtturm“ den ersten Baustein markiert, ist u.a. auch eine Tiefengeothermie angedacht. Die könnte nicht nur das Gründerzentrum versorgen, sondern später auch zur Quartiersversorgung beitragen.
Sogenannte "Commons" sind Gemeinschaftsflächen mit Sharing Angeboten z.B. im Bereich Arbeitsstätten, Mobilität oder Kinderbetreuung. Ein Gründerzentrum mit Schwerpunkt "Green Economy" soll darüber hinaus eine Keimzelle für neue Formen des gemeinsamen und vernetzten Wirtschaftens sein. Ein Gebietsmanagement ist vorgesehen, das Stoffströme lenkt und den Unterhalt des Gebietes managt und dazu beiträgt, Ressourcen und Kosten zu sparen.
Der erste Bauabschnitt beginnt voraussichtlich 2022.