Neues Büro von DECA architecture in altem Industriegebäude, Athen, Griechenland

Neues Büro von DECA architecture in altem Industriegebäude

DECA architecture hat ihr neues Büro in einem alten Industrieviertel von Athen eingerichtet, in einem Block, in dem früher Textilproduktion stattfand. Der mit Sheddach versehene Altbau zeigte nach einer ersten Reinigung seine ganze Schönheit und Stärke und die Architekten änderten den Plan, der vorsah, eine Mezzanine-Ebene für 2/3 des Raums zu errichten. Daher blieb der größte Teil des Raums bei der ursprünglichen Höhe, nur ein kleiner Teil erhielt einen Besprechungsraum auf einer oberen Ebene.
Die Entkernung zeigte, dass die Wände aus Ziegeln sind, was dank der thermischen Trägheit günstig ist. Ein Terrazzoboden wurde ergänzt; er schwimmt auf einer Isolierschicht und ist mit Rohren zur thermischen Aktivierung versehen, so dass er im Winter als Wärmequelle und im Sommer als Wärmesenke dienen kann.

Obwohl in Athen im Sommer Temperaturen von über 40°C herrschen, nutzt das Konzept natürliche Belüftung. Neue doppelt verglaste Sheddachfenster versorgen den Raum großzügig mit natürlichem Tageslicht, begrenzen aber gleichzeitig die Wärmeverluste im Winter.
Die innere Dachisolierung ist zur Schallabsorption mit einer Heraklitabdeckung versehen und kann daher nicht als Wärmepuffer dienen.

Detaillierte Lastsimulationen und eine Dimensionierung des Systems unter Berücksichtigung von Gleichzeitigkeitsfaktoren bildeten die Grundlage für das Konditionierungskonzept mit höchster Priorität für den Komfort der Menschen und die Systemeffizienz.

Zur sensiblen und latenten Kühlung erhielt der Raum an seinen Enden Schwerkraftwände. Diese nutzen das Gewicht der schwereren kalten Luft als Antrieb.
Dabei zirkuliert die Luft völlig geräuschlos durch einen Wärmetauscher, tritt oben warm und feucht in die Hohlraumwand ein und verlässt sie unten kühl und trocken, wobei sich das Kondensat am Wärmetauscher sammelt.

Ein weiteres raumbildendes Element ist eine 50 m² große Wasserwand, die den großen Büroraum vom öffentlichen Zentralraum trennt. Neben der optischen und geräuschtechnischen Abtrennung sorgt sie für Be- und Entfeuchtung und Strahlungskühlung in Abhängigkeit von der Temperatur des in einem offenen Kreislauf fließenden Wassers.

Die Vor-Ort- Inbetriebnahme durch Transsolar stellte die erwartete Funktion der Komponenten sicher. Dank Online-Zugriff auf die Raumbedingungen und den Regelungsstatus lassen sich die Regelungsstrategien im Betrieb optimieren und der Energieeinsatz minimieren. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Gebläsekonvektorsystem mit Kühlung durch eine Split-Kältemaschine, lässt dieses System erwarten, dass es nur halb so viel Energie benötigt, da es natürliche Konvektion nutzt und mit wesentlich höheren Temperaturen zur Kühlung gefahren wird.

Die wichtigste Schlussfolgerung nach einem Test im Juli 2023 während einer Hitzeperiode ist, dass das System bei 40°C Außentemperatur eine Raumtemperatur von 24°C erzielt, wobei es bei natürlicher Lüftung mit einer Vorlauftemperatur von lediglich 18°C arbeitet.