Jörg Schlaich, ein großes Vorbild ist gegangen, sein Geist lebt weiter

Die Vorträge von Jörg Schlaich haben mich schon als Student zu seiner Vision des Aufwindkraftwerkes als low-tech Ansatz gegenüber der damals noch unbezahlbaren Photovoltaik begeistert. Und mit einer Geschichte über plötzlich auftretenden grünen Bewuchs unter den Glasflächen des Prototypen des Aufwindkraftwerkes in Manzanares (Spanien) – ausgelöst durch die Kondensatbildung an den Glasscheiben aufgrund nächtlicher Abstrahlung gegen den Himmel – hat uns alle gelehrt, dass Systeme ganzheitlich zu betrachten sind. Noch bei unserem Symposium in 2012 im Theaterhaus Stuttgart hat er von diesen regenerativen Konzeptionen berichtet. Auch soziale Aspekte waren ihm ein Anliegen, wie die Beschäftigung lokaler Arbeitskräfte, ein von ihm gelebtes Thema, mit dem er seine Brücke in Kalkutta verwirklicht hat und das in den von Hand ausgeführten Nietverbindungen sichtbar und erhalten bleibt, im Gegensatz zu aufwendigen und hochtechnischen Schweißverbindungen.

Gerne hätte ich einen der Sheikhs im Mittlere Osten davon überzeugt, einfach mal so ein Aufwindkraft zu bauen, das wären wir Jörg Schlaich schuldig gewesen.

Jetzt ist Jörg Schlaich gegangen. Sein Traum von einer regenerativen Energieversorgung lebt weiter und ist heute endlich auch politisches Ziel.

Wir alle sollten uns an ihm ein Beispiel nehmen, an Konzepten für eine nachhaltige Welt festhalten und für sie einstehen.

Mit großem Respekt
Matthias Schuler

Jörg Schlaich beim Transsolar Symposium 'Connect Ideas – Maximize Impact' 2012 >

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