Für das Deutsches Architektur Jahrbuch 2021, herausgegeben vom Deutschen Architekturmuseum DAM, haben Christina Gräwe und Yorck Förster mit Wolfgang Kessling über das Klimadesign von Transsolar gesprochen.
Yorck Förster: "Wir haben in dem Buch zwei Ebenen: die Architekturkritiken und übergeordnete Themen. Wir fanden das Klimakonzept mit den Höfen für die Grüne Erde-Welt von terrain: integral design sehr interessant. Das führte uns zu der Frage, wie – vor dem Hintergrund des Klimawandels – eine Integration von Grünbereichen in Gebäude aussehen kann, was Ansätze für eine natürliche Klimatisierung sein können?"
Wolfgang Kessling: "Ich glaube, das Verständnis dafür, dass die Natur als Ressource endlich ist, muss unser Denken in Zukunft noch viel stärker bestimmen. Und ich finde, dass wir den »Ökoservice« der Natur total unterschätzen. Zehn Prozent zusätzliche gut gewässerte Grünflächen in den Städten würden wahrscheinlich den Klimawandel bis ins Jahr 2080 einigermaßen nivellieren, weil durch die Verdunstung von Wasser und durch die Verschattung ein extrem positiver Beitrag im Stadtraum geleistet wird. Wenn wir so etwas wissen, dann müssen wir das doch auch nutzen, dann müssen wir dafür die Gebäude und Städte planen. Wir müssen die Natur respektieren und ihr so viel Raum geben, dass sie sinnvoll und wirksam sein kann."