Avasara Academy, Lavale, Indien
Der Wohnheim- und Schulcampus gliedert sich in sieben gleichartige Gebäude mit Klassenräumen jeweils auf den beiden unteren Etagen und Studenten- und Fakultätswohnheimen auf den Etagen 3 und 4. Die ambitionierte Bauaufgabe bestand darin, im feuchtwarmen westlichen Indien bei begrenztem Budget ein beispielhaftes Gebäude mit behaglichem Innenklima ohne den Einsatz mechanischer Konditionierungssysteme zu ermöglichen.
Eine optimierte Kubatur und strategische Zonierung, horizontale Auskragungen und ein lokal hergestellter Sonnenschutz aus Holz bilden die Basis für eine hohe passive Funktionalität. Das sorgfältig abgestimmte natürliche Lüftungskonzept unter Ausnutzung der Gebäudestruktur schafft im Gebäude ganzjährig eine angenehme Wohn- und Lernatmosphäre. Außenluft wird durch ein Register von Erdkanälen angesaugt, wo sie passiv vorgekühlt bzw. vorgewärmt wird, bevor die Klassenzimmer und Aufenthaltsräume versorgt werden. Die Außenluftzufuhr durch Erdkanäle unterstützt darüber hinaus die natürliche Belüftung der Klassenzimmer ohne Störgeräusche von außen.
Polierter Beton und offene Steinoberflächen erschließen wirksam die thermische Speichermasse in den Räumen und vergleichmäßigen damit das Strahlungsklima im Inneren des Gebäudes. Die Abluft aus Klassenzimmern und Schlafräumen wird in zentral angeordneten Schächten gefasst und direkt in Sonnenkaminen über Dach nach außen geführt. Die Solarkamine sind so ausgelegt, dass sie den gesamten Luftstrom durch das Gebäude antreiben.
Das vorgeschlagene Konzept reduzierte durch den Verzicht auf mechanische Konditionierungssysteme die anfänglichen Baukosten um etwa 7%. Die vollständig passive Betriebsweise verringert die jährlichen Energiekosten um 80%.