GSG Geneststraße G5 Extension, Berlin, Deutschland
Die Gewerbesiedlungs - Gesellschaft plant die Erweiterung ihrer bestehenden Büroflächen in Berlin am Südkreuz. Ziel ist ein zukunftsfähiges Gebäude mit Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.
Mit dem im Planungsteam entwickelten Energiekonzept soll der Nahe-Nullenergie-Standard nach Anforderungen der EU (EPBD), sowie der Effizienzhaus-Standard EG55 nach Bundesförderung energieeffiziente Gebäude (BEG) erreicht werden. Zudem wird Zertifizierung der Nachhaltigkeit nach dem BREEAM-System in der besten Qualitätsstufe „Outstanding / Herausragend“ angestrebt und von Gesundheit und Wohlbefinden nach WELL.
Um die energetischen Zielsetzungen erreichen zu können, hat Transsolar simulationsbasierte Untersuchungen des geplanten Gebäudes unternommen. Mit Hilfe von Besonnungsstudien und Einstrahlungsberechnungen wurde der Bedarf an Sonnenschutzmaßnahmen und das Solarpotential für Photovoltaik berechnet. Die Tageslichtversorgung des Gebäudes wurde mit Tageslichtsimulationen untersucht und optimiert. In Abstimmung mit der Bauphysik und der Objektplanung wurde die Möglichkeit der natürlichen Lüftung untersucht. Aufgrund der hohen Schallbelastung am Standort wurde eine mechanische Grundlüftung mit Wärmerückgewinnung für den hygienischen Luftwechsel untersucht. Mit thermischen Simulationen wurde der thermische Komfort in verschiedenen Gebäudezonen bewertet, sowie Aussagen zu den Wärme- und Kältelasten des Gesamtgebäudes prognostiziert. Die ermittelten Ergebnisse sind Grundlage der Berechnung das Geothermiepotentials des Erdsondenfeldes. Mit Hilfe einer Lebenszyklusanalyse wurde der ökologische Fußabdruck der Gebäudekonstruktion, der Gebäudetechnik und der Gebäudenutzung über den gesamten Lebenszyklus berechnet und mögliche Optimierungspotentiale aufgezeigt.
Mit Hilfe von Luftströmungssimulationen wurde die Windumströmung des Baukörpers analysiert, um die Belüftung, den Windkomfort im Außenbereich und das Potential zu Energieerzeugung durch Windkraft zu bewerten.
Für den Innenraum wurden verschiedene Belüftungsstrategien untersucht um bestmöglichen Komfort und minimale turbulente Durchmischung (bzgl. Corona/Aerosol-Belastung) zu erzielen.
Die vorgeschlagenen Elemente des Energiekonzepts setzen auf Minimierung der CO2-Emissionen und Betriebskosten durch reduzierte Lasten durch Optimierung der Gebäudehülle durch geringstmögliche Wärmeverluste, passive Maßnahmen zur Minimierung Heiz- und Kühlbedarf, wie außenliegenden Sonnenschutz, thermische Speichermasse und natürliche Lüftung. Bei der Wärme- und Kälteversorgung sorgen Niedertemperatursysteme für geringe CO2 Emissionen mit Strahlungswärme /-Kälte statt Konditionierung über die Luft. Bei der Lüftung sorgt Wärmerückgewinnung für Effizienz.
Erneuerbare elektrische Energie sollen Photovoltaik-Kollektoren auf den Dachflächen gewinnen. In Sachen Nachhaltigkeit wird auch auf minimale graue Energie in Baukonstruktion und Gebäudetechnik geachtet. Gesunde Baumaterialien, Vermeidung von Schadstoffen, Elektromobilität / Fahrradstellplätze sowie Barrierefreiheit und der Auslegung für lange Nutzungsdauer verbessern zugleich die Wirtschaftlichkeit und steigern den Wert der Immobilie.

