Wohngewächshaus, Bremen, Deutschland

Wohngewächshaus

Mit dem Entwicklungsprojekt Überseestadt erschließt Bremen ehemals industriell genutzten Raum für Wohn- und Geschäftsgebiete. Im Quartier Stephanitor findet sich ein ganz besonderes neues Gebäude der Architekten von Delugan Meissl:
Ein nachhaltiges Wohngewächshaus.
Basis des Gebäudes bildet der Wohnblock aus vorgefertigten Holzmodulen. Die daraus vor Ort zusammengefügten Wohneinheiten sind unterschiedlich groß und reichen von Zweizimmerwohnungen bis hin zu Familienwohnungen. Als Zugänge zu den ~25 Einheiten dienen die vorgesetzten offenen und begrünten Stahlbeton-Laubengänge. Sie verbinden die gemeinschaftlich genutzten Loggias und Freiflächen und ermöglichen auch Bepflanzung. Als Krone über den fünf Wohnungsebenen sitzt das Gewächshaus, das lokal ein Urban-Farming ermöglicht.
Das Designteam hat ein Energiekonzept ausgefeilt, das die Elemente des Gebäudes zusammenspielen lässt. Transsolar hat mit Simulationen den thermischen Komfort sichergestellt. (Nachhaltige) Fernwärme liefert das eigene Wärmenetz der Überseeinsel, versorgt über einen Flusswasserwärmetauscher mit Wärmepumpe, PV-Strom,... Die Fußbodenheizung sorgt für Wärme und bietet die Möglichkeit zukünftig auch temporär zu kühlen. Als passive Kühlung wurden in einem ersten Schritt passive Deckenlüfter in den Wohnzimmern empfohlen. Die Frischluft kommt in jede Wohnung über Außenluftdurchlässe in der Fassade und wird zentral im Sanitärbereich oder der Küche abgelüftet. Über die Fenster kann manuell großflächig natürlich gelüftet werden. Die Abwärme der Wohnungen wird in das Gewächshaus geleitet. In dem Gewächshaus sollen ganzjährige Bepflanzungen realisiert werden können. Dafür wird auch die mechanische Abluft des Wohnblocks über Filter in das Glashaus auf dem Dach geführt. Das Gewächshaus auf dem Dach wird frostfrei gehalten. Die Doppelverglasung in der vertikalen Fassade in Kombination mit der Einfachverglasung im Dach bilden die thermische Hülle. An den Fassaden sind Konvektoren vorgesehen, um an Tagen mit Minusgraden den Innenraum frostfrei zu halten. Über den hocheffizienten innenliegenden Sonnenschutz und die öffenbare Fassade, kombiniert mit großflächiger Durchlüftung über die Fassade und das Dach, wird der Betrieb im Sommer optimiert. Montage von Photovoltaik-Paneelen auf den Dachflächen ist auch möglich.