Schulcampus Bernhausen, Filderstadt, Deutschland

Schulcampus Bernhausen

Die Gemeinde Filderstadt hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Schulgebäude der bestehenden Gotthard-Müller-Schule und der Fleinsbachschule in ihrem Stadtteil Bernhausen architektonisch aufzuwerten. Der Neubau einer Grund- und Gemeinschaftsschule ersetzt die Gotthard-Müller-Schule, neue Erweiterungsflächen unterstützen den Ganztagsbetrieb in der Fleinsbachschule.

Es gibt offen gestaltete kommunikative Räume und unterschiedlich konfigurierte Klassen- und Gruppenräume sowie Räume für die gemeinsame Nutzung beider Schulen. Ein gemeinsames Foyer ermöglicht den Zugang zu Einrichtungen, die von beiden Schulen genutzt werden, wie z.B. die Schülerbibliothek und der Speisesaal; letzterer hat eine besonders wichtige Funktion, da er der Ort ist, an dem die Schüler zusammenkommen, kommunizieren und lernen können. Das Erdgeschoss bildet zusammen mit der Agora im Außenbereich einen Platz, der viele Begegnungsmöglichkeiten bietet.
Vertikal verzweigt sich das Atrium und führt zu den funktional getrennten Schulen in den oberen Etagen. Die Grundschule, die verschiedene "Lernhäuser" umfasst, ist auf zwei Ebenen angeordnet. Die öffentliche Oberschule erstreckt sich über drei Ebenen, die jeweils ein Lernatelier, einen Klassenraum und eine großzügige Außenterrasse für den Kunstunterricht beherbergen.
Grundlage für den energetisch nachhaltigen Betrieb des Gebäudes ist das Komfortkonzept. Es wurde gemeinsam mit dem Architekten entwickelt und orientiert sich an der maximalen Ausnutzung der thermischen Eigenschaften des Gebäudes. Dank der passiven Energiemaßnahmen ist der Bedarf an technischer Gebäudeausrüstung auf das Notwendige beschränkt.
Die Klassenzimmer und die großen Arbeitsräume der Lehrer besitzen jeweils zwei dezentrale Lüftungsgeräte pro Raum. Sie sind in die Fassaden integriert sind und versorgen die Räume ausschließlich in der Nutzungszeit mit ausreichend Frischluft. Im Sommer können in den Klassenräumen zusätzlich die Türen zum Außenbalkon geöffnet werden. Automatisch öffnen sich im Sommer nachts Lüftungsklappen, die so über Nacht das Auskühlen der Räume und der zu 50 % freien Betondecken erlauben.
Die Schule erhält Fernwärme aus dem bestehenden BHKW des örtlichen Gartenhallenbads. Die Heizregister der mechanischen Lüftungsgeräte mit entsprechender Leistung heizen die Klassenräume. Die Räume ohne mechanische Lüftung sowie Küche, Mensa und Nebenräume werden mit Heizkörpern beheizt.
Die Schule kommt ohne mechanische Kühlung aus. Dank passiver Maßnahmen wie dem effizienten Sonnenschutz und der natürlichen Nachtluftauskühlung sind die Raumkonditionen auch im Sommer sichergestellt.
Transsolar hat zudem planungsbegleitende Tageslichtsimulationen durchgeführt und die Architekten mit Empfehlungen z.B. bezüglich der Überstände durch die Balkone oder bei der konstruktiven Gestaltung der Fassaden unterstützt.