Masterplan Polcevera Park – Unter der Brücke, Genua, Italien
Komfort der Außenräume
Die Möglichkeit zu haben sich im Freien während des ganzen Jahres so oft wie möglich und mit Behaglichkeit aufhalten zu können, ist für den Menschen ein Stück Lebensqualität. Damit gebaute Umgebung angemessen Komfort im Freien bieten kann, bedarf es gezielter Planung.
Dieses Projekt richtete das Augenmerk auf die Leistungsfähigkeit von Vegetation. Die Strategie beeinflusst Sonneneinstrahlung und Windbewegung, berücksichtigt alle Jahreszeiten und nutzt jahreszeitliche und geometrische Eigenschaften.
Was die Sonne während der heißesten Tage und Stunden abhält, darf die aus dem Süden und Südosten kommende Brise nicht blockieren. Hier eignet sich hochstämmige Vegetation, ideal für Sitz- und Rastplätze oder gar für andauernde Aktivitäten. Im Winter schafft Sonneneinstrahlung die Komfortzonen; daher müssen laubabwerfende Bäume gewählt werden. Die Kraft des Windes im Winter, muss begrenzt bleiben, daher braucht man auch grüne Barrieren von geringer Höhe aber hoher Dichte. Die Studien von Transsolar analysierten die Sonneneinstrahlung und erlaubten Rückschlüsse auf die Größe und Lage der Komfortzonen und Änderungen im Jahresverlauf.
Das Memorial und das Gewächshaus waren als Nullenergiegebäude konzipiert
In der Gedenkstätte klimatisiert ein Fußbodenheizungs- und Kühlsystem nur im unteren Teil des Raumes, also in dem Teil, den die Besucher tatsächlich nutzen. Dies vermeidet, dass die gesamte Luftmenge konditioniert wird und spart Energie ein. Eine reversible Wärmepumpe versorgt dieses Strahlungssystem, sie tauscht Wärme mit dem darunter liegenden Erdwärmesystem aus und erhält ihre Antriebsenergie durch Photovoltaikpaneele auf dem Dach. Für frische Luft sorgt im Winter mechanisch ein RLT-Gerät, gleichfalls von der Wärmepumpe gespeist. Im Sommer hingegen wird das Museum rein auf natürliche Weise gelüftet, über Öffnungen an der Unterseite sowie Oberlichter. An besonders heißen Tagen steigern Deckenventilatoren die Luftbewegung und senken die gefühlte Temperatur. Das zentrale Oberlicht sorgt für eine diffuse natürliche Beleuchtung.
Das Gewächshaus ist gezielt ausgerichtet und erzielt passiv den gewünschten Komfort. Im Winter sorgt die Sonne meist für ausreichend Wärme. Nur nachts oder an besonders kalten Tagen heizen Rippenrohre; auch sie versorgt von der Wärmepumpe.
Im Sommer schützt natürliche Durchlüftung vor Überhitzung: Zahlreiche unterschiedliche Öffnungsmöglichkeiten erlauben natürliche Bewegung der Luft. Auch hier sorgen Deckenventilatoren bei Bedarf für mehr Luftbewegung. Die horizontale Brise Soleil schützt im Sommer vor Sonneneinstrahlung und begrenzt die Überhitzung, erlaubt aber im Winter bei niedrigem Sonnenstand ihren Eintritt. Natürliches Licht tritt diffus durch die nach Norden gerichtete Verglasung ein, die von außen nicht durch die Brise Soleil abgeschattet wird.
Für das Kunstlicht im Freien hatte Transsolar Beleuchtungskörper mit integrierten PV-Zellen und Stromspeichern vorgeschlagen.