Hebammenschule, Havé, Ghana

Hebammenschule

Das Hebammenhaus ist ein Non-Profit-Projekt, Architektur als soziale Verantwortlichkeit. Es hat etliche Beteiligte: Peter Behrens School of Architecture, PBSA Hochschule Düsseldorf; Georgia Institute Of Technology, STO Summerschool und auch Transsolar. Seit 2015 beschäftigten sich etwa 50 Studierende mit dem Entwurf und der Konstruktion einer Hebammenschule mit Wohnheim, in der deutsche und ghanaische Hebammen oder Ärzte lernen, lehren und arbeiten. Auch die örtliche Schule für Handwerker „Havé Tech“ sollte mit einbezogen sein. Seit 2017 ist der Bau fertiggestellt.
Transsolar ist erfahren mit passiven Strategien, die auch bei warm-feuchten Klima wie dort in Westafrika dauerhaft funktionieren und für mehr Komfort sorgen und gibt das Wissen gerne weiter. Luftbewegung zu ermöglichen ist eine geeignete Strategie, die Schwüle und Hitze lindert. Daher sind die Gebäude möglichst zweigeschossig gebaut und mit großzügigen Lüftungsöffnungen versehen. Wind kann so durch die Gebäude strömen und nicht zuletzt nachts die «thermischen Massen« entwärmen, hier sind es Mudbricks aus Eigenproduktion, Ziegel einer lokalen Firma und etwas Beton. Die Hauptwindrichtung in Havé ist Nord-Süd. Daher war die Anordnung der Gebäude nach Osten und Westen wichtig, mit einem Innenhof, den der Wind durchlüftet.
Die intensive Sonneneinstrahlung ist ein weiterer Parameter, dem man mit durchdachtem Design auf einfache Weise begegnen kann. Um die Räume vor Überhitzung zu schützen, wurden große auskragende Dächer gebaut. Diese werfen nicht nur Schatten, denn sie sind zweischalig ausgelegt und haben einem Luftspalt in der Mitte. Dort hindurch kann die Luft strömen und die absorbierte Sonnenenergie abführen. Das reduziert effektiv den Energieeintrag für die darunter gelegenen Räume. Ein Sonnenschutz an den Fassaden ist ebenfalls vorgesehen.

Projektdokumentation >

2019 Spiegel Social Design Award Publikumspreis
2020 DESIGN THAT EDUCATES AWARDS Honorable mention in architectural design