Shan Shui Masterplan, Hangzhou, China
2010 erzielte Steven Holl Architects den ersten Preis beim Designwettbewerb für die Sanierung eines Standortes von Sauerstoff- und Kesselanlagen. Der Masterplan für den internationalen Tourismuskomplex umfasst Wohntürme, ein Ausstellungszentrum, eine Kunstgalerie, Restaurants, sowie Leistungs- und Ausstellungsräume. Der Entwurf von SHAN-SHUI (Berg und Wasser), seiner Form wegen auch "BOW-TIE" („Fliege“ im Sinne von „Krawatte“) genannt, setzt auf fünf großformatige Elemente.
1.) Der runde WATER TOWER erhebt sich aus einer Wasserfläche und verbindet sich mit einer geschwungenen Brücke, die eine Straße im Norden quert. Dieser Turm aus diffusem Glas beherbergt an der Basis Apartments und Büros mit Einzelhandel und ein Restaurant mit Veranstaltungsfläche obenauf.
2.) Die Hybridgebäude der CANAL SPREADER schaffen Raum zum Leben am Wasser entlang eines bestehenden Kanals und fünf neuer. Sie bieten unterschiedliche Wohnformen sowie Büros, Cafés, Restaurants und Geschäfte entlang öffentlicher Wege.
3.) Die LANTERN TOWERs sind von den alten Steinlaternen in West Lake inspiriert, die "Feuer über Wasser" setzen. PV-Glasvorhänge gewinnen tagsüber Sonnenenergie, in der Nacht „glüht“ jeder Turm durch spezielles Fresnel-Glas und spiegelt die Energie des Tages im Wasser. Ein Loft-Apartment pro Etage ist durch einen Aufzug mit den Gemeinschafts-Lobbys unter dem Teich verbunden. Health Club, Spa, Retail Shopping und Parkplätze finden sich in den unteren Ebenen.
4.) Der MOUNTAIN TOWER in der Mitte des Geländes ist über eine Rolltreppe mit einem Veranstaltungsraum an der Spitze des WATER TOWERs verbunden. Transluzente Keramik umhüllt diesen Turm, sein Dach ist begrünt.
5.) Im angrenzenden 3D PARK verschmelzen Landschaft und Architektur. Die öffentlichen Gründachflächen haben Öffnungen, die die unteren Ebenen mit Natur und Licht verbinden. Es gibt ein 200-Zimmer-Hotel, ein Spa und Restaurants, die sich zu den Dachgärten öffnen; dazu eine Fußgängerverbindung, gesäumt von Geschäften.
Für SHAN-SHUI geht das Designteam in Sachen Nachhaltigkeit weit über Fragen des Energiesparens hinaus. Ziel ist es, für mehr Wohlbefinden zu sorgen, z.B. mit neuen Technologien wie Hydrokulturen und Terra Preta die Qualität des Wassers der Kanäle und des Bodens zu verbessern. Transsolars Beiträge zur Nachhaltigkeit sehen bei den LATERN TOWERS für die Dächer Regen- und Grauwasserspeicher vor. Auf den Westfassaden sollen PV-Module elektrische Energie gewinnen. In Sägezahn-Formation angebracht, sind sie der Sonne effizient ausgesetzt und durch die 30°-Neigung reflektieren sie viel Sonnenlicht und verringern die Transmission. Für alle Räume wurde die Raumtiefe so berechnet, dass sie optimal mit Tageslicht versorgt werden. Das spart elektrische Energie bei der künstlichen Beleuchtung, so auch in den Wohngebäuden der CANAL SPREADER. Bedienbare Fenster sorgen für natürliche Belüftung. Das Dach des 3D PARK Gebäudes spendet auch dem Wasser darunter Schatten. Am Sockel sind Unter-Wasser-PV-Anlagen angebracht. Dort müssen sie selten gereinigt werden und arbeiten effektiv in der Kühle des Wassers. Die offene Struktur des Gebäudes ist für natürliche Belüftung optimiert. Die thermische Masse des Daches puffert Wärme-Spitzenlasten ab, macht die Nachtlüftung effizienter und erlaubt es, die Kapazität der Anlagen kleiner auszulegen. Strahlungskühlsysteme an den Decken sorgen energieeffizient und leiser als eine Luftkühlung für Komfort. Das Deckenkühlsystem wird kombiniert mit einer Quelllüftung. Hierbei ist die Lüftungsrate reduziert, da gezielt nur der belegte Raum belüftet wird. Das geothermische System führt die Abwärme des Kühlsystems ab.