Al-Nouq Square, Msheireb Stadtzentrum, Doha, Katar

Al-Nouq Square, Msheireb Stadtzentrum

Die Entwicklung der Innenstadt von Msheireb, auch „Heart of Doha“ genannt, ist mit einer Fläche von 31 Hektar (76 acres) ein Projekt mit dem Ziel, die historische Innenstadt zu regenerieren und zu erhalten.
In Katar herrscht subtropisches Klima mit hoher Luftfeuchte und heißen Temperaturen mit Höchstwerten von 50 °C im Schatten und Durchschnittswerten im Juli und August um 40°C.
Der Al Baraha Square ist ein großer öffentlicher Platz, eingerahmt durch das Kulturforum und das Mandarin Oriental Hotel. Seine Besonderheit ist, dass er sich komplett verschatten lässt und sich so ganzjährig als Treffpunkt für Bewohner und Besucher mit Aufenthaltskomfort anbietet. Das in Zusammenarbeit entwickelte innovative "Dach"-Design hat eine Konstruktion aus dutzenden horizontalen Achsen über dem Platz mit faltbaren, individuell ansteuerbaren Membranstreifen, die sich als V-förmige Falzelemente wie eine Ziehharmonika ausbreiten und sich wieder zusammenziehen lassen. Jeder Streifen gleitet entlang eines Paars aus Metallseilen, die zwischen den Gebäuden gespannt sind. Mit 4.500 m² Membranfläche bietet diese leichte Konstruktion tagsüber Schatten und kann nachts geöffnet werden, damit der Platz dann bestmöglich Wärme abgibt.
Besonderer thermischer Komfort war für spezielle Bereiche gefordert, „Cool Pools“ genannte Verweilzonen, die ebenerdig rings um den Platz verteilt dort angelegt sind. Eine zwei Meter hohen Brüstung umgibt sie als Schutz vor den häufigen warmen Winden. Strahlungskühlung im Boden und Zufuhr gekühlter Umluft führt zu komfortablen Bedingungen. Damit die gefühlte Temperatur bis in Sitzhöhe, also 1,2 m über dem Boden, so oft wie möglich unter 32°C bleibt, wird der Platz verschattet, als auch die „Cool Pools“ jeweils nochmals mit Low-E-Verschattung konsequent geschützt, deren Beschichtung hier die kühle Strahlung reflektiert. Nur so verweilt innerhalb der Bereiche die gekühlte Luft lang genug und der gewünschte thermische Komfort bleibt beständig.
Die von Transsolar durchgeführten Simulationen für die Modelle zum Komfort im Freien waren sehr detailliert und bildeten Umgebungs- und Strahlungstemperaturen kombiniert mit den Windverhältnissen ab. Damit waren konkrete Aussagen zum thermischen Komfort zeitlich und örtlich aufgelöst möglich, wie z.B. für ausgewählte Stellen auf dem Platz sowie „Cool Pools“ unterschiedlicher Standorte. Dies hat das Design, die Wahl der Materialien für die „Cool Pools“, den Platz und das öffenbaren Daches maßgeblich beeinflusst.

Transsolar hat vor Ort Messungen durchgeführt, um die Funktionalität der Kühlung zu verifizieren. In mehreren Bereichen und an unterschiedlichen Positionen der „Cool Pools“ wurde gemessen und die Daten für Lufttemperatur, relative Luftfeuchte, Umgebungstemperatur (mittlere Strahlungstemperatur) und Luftgeschwindigkeit erfasst und mit ihnen die gefühlte Temperatur (PT) auf Grundlage der deutschen NormRichtlinie VDI 3787 berechnet. Dies hat sichergestellt, dass die Anforderungen, die aus den Simulationen definiert wurden, eingehalten werden und so der angestrebte thermische Komfort erreicht wird.
Das örtliche District Cooling Grid, ein Netzwerk, das für den gesamten Bezirk Kälte bereitstellt, versorgt auch die „Cool Pools“.

Video Messung Cool Pools >