Hyundai Motor Studio, Beijing, China
Das Hyundai Motorstudio Beijing in Dashanzi, Kunstviertel 798, ist ein Gebäude mit zwei Obergeschossen und Teil eines ehmaligen militärischen Fabrikgebäudes. Das koreanische Unternehmen möchte sich hier künstlerisch engagieren und zugleich Nachhaltigkeit fördern. Hauptziel des Projekts ist es, die schlechte Luftqualität in Beijing aufzuzeigen und zugleich einen Lösungsansatz dafür, was man tun kann, um die negativen Auswirkungen auf die Menschen zu verringern.
Zu diesem Zweck wurde die Anlage zur Luftaufbereitung zentral in der Eingangshalle verbaut und mit Glaswänden versehen. So sind alle notwendigen Abschnitte sichtbar, die es bedarf, um stark verschmutzte Luft zu filtern und zu konditionieren. In Strömungsrichtung von außen nach innen betrachtet, besteht das System aus den folgenden Stufen: In einem Vorgarten ragt zunächst ein verglaster Körper mit einem Biofilter, gefolgt von einem Vorfilter und einem HEPA-Filter, schließlich Aktivkohlefilter gegen die gasförmigen Schadstoffe; danach kommen die Heiz- und Kühlregister und eine Wand mit Lüftern. Ein durchschnittlicher Besucher des Gebäudes wird eine solche Abfolge nie zuvor gesehen haben. Mit den ‘Building Annotations’ hat die Anlage auch einen künstlerischen Ansatz; diese Anzeige an der Decke visualisiert den aktuellen Zustand der Luft im System an der jeweiligen Stelle darüber und macht die Wirkung eines jeden Filters deutlich.
Ein großer Teil der Luftverschmutzung in China stammt aus Gebäuden. Durch die Installation einer leistungsstarken Gebäudehülle mit verbesserter Fensteranordnung, hochisolierten Wänden und einem hocheffizienten Fußbodenheizungssystem reduziert das Motor Studio seinen Energieverbrauch erheblich. Der neu hinzugekommene Solarkamin des Gebäudes, der den Luftstrom antreibt, setzt schadstofffreie Ventilationsluft frei - ein bewusster Kontrast zu den ehemaligen Industrieschornsteinen und ihrem schädlichen Rauch.
Darüber hinaus ist das Gebäude so ausgelegt, dass es trotz der derzeit hohen Luftverschmutzung vollständig mit natürlicher Lüftung betrieben werden kann. Da der Einsatz von Kohle ausläuft und sich die Luftqualität verbessert, wird man für das Gebäude künftig immer häufiger auf natürliche Lüftung zurückgreifen und so den Energiebedarf weiter reduzieren.