KAR -Hochalpiner Klimaraum, Innsbruck, Österreich

KAR -Hochalpiner Klimaraum

Der hochalpine Klimaraum KAR steht in Bezug zur Hafelekarspitze (2300m), dem höchsten Punkt des Innsbrucker Stadtraumes. (Anmerkung: Eine kesselförmige Eintiefung am Berghang ist ein Kar) An der Grenze zwischen Stadt- und Naturraum ist das Hafelekar ein wesentlicher Orientierungs- und Identifikationspunkt der Stadt. Aufgrund seiner Lage weist dieser Ort ein sehr dynamisches Mikroklima auf. Die Bergstation Hafelekar ist direkt aus der Innenstadt zu erreichen. Eine kleine Panoramaterrasse bietet atemberaubende Blicke auf den Alpenhauptkamm und weit unten über die Stadt.

Die Installation KAR übersetzt diese kleine Aussichtsterrasse in die Innsbrucker Innenstadt. Erstmals wurde KAR während der Austrian Architecture Days 2019 gezeigt.
Die dynamischen Raumkonditionen des KAR umfassen solare Wärmestrahlung, Kälte (Gletscher / Eiswände), Luftbewegungen, Luftfeuchtigkeit / Nebel, wechselnde Lichtintensitäten und Lichttemperaturen sowie akustische Dämpfung in ständig wechselnder Konstellation, und ermöglichen den Besuchern damit intensive Empfindungen. Der Raum löst jede sichtbare Kontur auf und erzeugt ein visuelles "Whiteout". Er verstärkt bestimmte Empfindungen, indem er andere dämpft. Das visuelle Whiteout lenkt die Wahrnehmung der Besucher auf die thermischen Empfindungen der Haut, auf das Gleichgewicht, auf die Akustik. Das KAR ist rasch vergänglich. Noch vor dem Ende des IMC werden die kleinen Gletscher im Inneren abschmelzen und verschwinden, wie wohl alle Gletscher der Alpen in diesem Jahrhundert, in dem wir leben und welches wir prägen.

ACTIVE HOUSE: Forschung und Lehre zum klimabewussten Bauen
Das Institut für experimentelle architektur.hochbau der Universität Innsbruck arbeitet seit 2014 mit TRANSSOLAR KlimaEngineering zusammen. Schwerpunkt ist die Entwicklung und Vermittlung integraler Entwurfsprozesse: wie kann gute Architektur mit hohem Innen- und Außenraumkomfort bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz entstehen?
In der Diskussion klimabewussten und nachhaltigen Bauens mit Transsolar spielen Nutzerkomfort und räumliche Qualitäten eine zentrale Rolle. Mit der menschlichen Wahrnehmung als Maßstab, wird ein Spannungsfeld zwischen Optimum / Standard und Varianz eröffnet. Können wir auf einige unserer Komfortansprüche verzichten, ohne dabei etwas zu verlieren - vielleicht sogar Lebensqualität hinzu gewinnen?

Die Rauminstallation KAR stellt auf sinnliche Art Fragen in diesem Spannungsfeld. Klimabewusstes Bauen sollte nicht nur Energie aus der Umwelt schöpfen, sondern auch Lebendigkeit und Sinnlichkeit.

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Film by Günter Wett >

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