Ithuba Science Center, Johannesburg, Südafrika
Das gesamte Projekt wurde mittels einem „Design-Develop-Build“ Ansatz von Studenten von verschiedenen Universitäten geplant und anschließend auch gebaut. Das Ithuba Science Center wurde 2012 fertig gestellt und hat eine Grundfläche von rund 250 m². Das Gebäude wurde möglichst aus lokalen und recykelten Materialien wie Stampflehm und Holz gebaut. So konnte die einfache und schnelle Konstruktion in ungefähr acht Wochen von den Studenten und ausgebildeten, lokalen Handwerkern abgeschlossen werden. Die Studenten waren in jede Projektphase involviert: von ersten Skizzen über den Modellbau bis zur Planung, Überwachung und dem Finanzmanagement der Konstruktion. Die RWTH-Studenten haben ebenfalls die Inneneinrichtung des Ithuba Science Centers entworfen, welche im nahegelegenen Montic gefertigt wurden. Neben der Einweisung in Architektur und Design, lehren die Ithuba Projekte die Teilnehmer auch die Wichtigkeit der Qualität von Konstruktionen und fördern den interkulturellen Austausch.
Aufgrund begrenzter Ressourcen setzt das Klimakonzept ausschließlich auf passive Maßnahmen. Hand gefertigte, doppelschalige Fenster (Kastenfenster) werden verwendet, um die Schule zu isolieren, natürlich zu lüften und mit ausreichend Tageslicht zu versorgen. Da die Sonne auf diesem Breitengrad im Sommer sehr hoch steht, bietet das erweiterte Dach eine effiziente Verschattung. Das erhöhte Dach wurde so entworfen, dass die Wärmeübertragung in das Gebäude verringert wird und eine effektive Ablüftung der absorbierten Sonnenstrahlung erfolgt. Die Größe und Position der Fenster wurde für passive, solare Wärmegewinne im Winter optimiert, da keine Heizung vorhanden ist. Darüber hinaus verringert eine geeignete und ausgewogene Isolierung des Bodens eine Kälteübertragung in den Wintermonaten. Sowohl im Sommer als auch Winter dämpft die thermische Masse in der Schule, wie etwa die Lehmwände und der Betonboden, Temperaturschwankungen und bietet den Schülern ein optimiertes Klima.