Tekαkαpimək Contact Station, Katahdin, ME, USA


Die Contact Station Tekαkαpimək ("so weit das Auge reicht") im heutigen und historischen Heimatland der Penobscot Nation ist ein nahezu CO2-neutrales, netzunabhängiges Gebäude, offen für alle Besuchende des Katahdin Woods and Waters National Monuments. Das Projekt entstand in Absprache mit dem National Park Service, geleitet von einem Wabanaki-Beratungsgremium von der Elliotsville Foundation, Inc., die "Reservierte Rechte" an Teilen des Monuments hält, die den Vereinigten Staaten im Namen der Burt's Bees-Gründerin Roxanne Quimby geschenkt wurden. Das Land des Schutzgebietes liegt im Territorium der Penobscot Nation und ist der Wabanaki Alliance heilig, das diese Landschaft seit über 11.000 Jahren bewahrt.
Das Design der Kontaktstation basiert auf einer symbiotischen Beziehung des Gebäudes zu seiner Umgebung. Mit bestmöglich genutzten passiven Designstrategien für Heizung und Kühlung nutzt es für den Betrieb überwiegend erneuerbare Ressourcen aus der unmittelbaren Umgebung. Für das Konzept wurden ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele verfolgt, damit ein autarkes und umweltbewusstes Gebäude entsteht, das seine Zielsetzung auch den Besuchern deutlich macht, wie z. B. mit dem vogelsicheren Glas, um als Instrument für Aufklärung der Öffentlichkeit zu dienen.
Das einzigartige Design des Besucherzentrums integriert besondere Elemente zur Nachhaltigkeit. Eine Trombe-Wand in der Nähe des Eingangsbereichs nimmt Wärme der Sonneneinstrahlung auf. Ihre Fassade besteht aus vier Fenstern mit einer Betonwand hinter Glas, die als Wärmespeicher dient, weil sie sich tagsüber erwärmt. Im Winter verteilt ein Ventilator die vorgewärmte Luft aus der Trombe-Wand im gesamten Gebäude.
Eine effiziente Fußbodenheizung, die von einer Luft-Wärmepumpe betrieben wird, und drei hocheffiziente Holzkamine sorgen im Winter für Behaglichkeit.
Eine 37-kW-Solaranlage und sechs Lithiumbatterien, die zusammen 184 kWh elektrischen Strom speichern, emöglichen dem Gebäude einen Inselbetrieb, es kommt ohne Anschluss an ein Stromnetz aus. Nachts und in Zeiten geringer Sonneneinstrahlung, also z. B. an bewölkten Tagen, bezieht das Gebäude Strom aus den Batterien. Für den Fall, dass der Batteriestand kritisch wird, stehen ein mit Propangas bertriebener Heizkessel und ein Stromerzeuger als Reserve zur Verfügung. Dieses System sorgt bei minimalem Propanverbrauch dafür, dass die erneuerbaren Energien vor Ort bestmöglich und sicher genutzt werden können.
Es gibt keine aktive Kühlung; der gesamte Kühlbedarf wird durch passive Strategien gedeckt, einschließlich natürlicher Belüftung, Kühlung durch Nachtspülung, thermische Masse, Außenbeschattung und Deckenventilatoren. Das Gebäude hat nicht nur einen sehr niedrigen betrieblichen CO2-Fußabdruck, sondern ist auch umweltfreundlich dank seiner Massivholzstruktur.
Das Brettsperrholz (engl. Cross Laminated Timber, CLT), stammt aus nachhaltiger Beschaffung und ist FSC-zertifiziert und das Brettschichtholz wurde an der Ostküste der USA hergestellt. Das Douglasienholz der tragenden Säulen im Inneren des Gebäudes wurde vor Ort in einem streng getesteten Verfahren verleimt, und bewahrt das natürliche Aussehen und die Haptik des Holzes.
Das Gebäude und das umliegende Gelände dienen als Orientierungspunkt, der Monumentbesucher willkommen heißt und sie durch eine indigene Perspektive informiert.
Alle Wabanaki-Kulturkenntnisse und geistigen Eigentumsrechte, die im Rahmen dieses Projekts geteilt werden, sind Besitz der Wabanaki.