Academy Museum of Motion Pictures, Los Angeles, CA, USA
Für das Oscar-Museum wurde das historische Saban Gebäude von 1938 umgenutzt und ein neuer kugelförmiger Bau auf der Nordseite angefügt. Dieser Anbau beinhaltet einen Kinosaal mit 1000 Sitzplätzen und bekommt darüber auf dem Dach eine wettergeschützte, vollverglaste Terrasse (1.200 m²).
Transsolar hat das Konzept für den thermischen und visuellen Komfort der Terrasse für das heiße und sonnige Klima Kaliforniens entwickelt. Die unter der Kuppel empfundenen Temperaturen sollten das Jahr über milder ausfallen als in einem ungeschützten Außenraum; ein Treibhauseffekt musste vermieden werden. Zugleich aber war der Ausblick in die Umgebung so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Ein unter dem Glasdach installierter beweglicher Sonnenschutz vermeidet eine Überhitzung der Terrasse und minimiert das Risiko geblendet zu werden. Nach außen ist der Schutz mit einer hellen Farbe beschichtet, die einen Großteil der Sonnenstrahlung reflektiert. Nach innen sorgt eine Low-E-Beschichtung dafür, dass die Wärmestrahlung auf die Terrasse möglichst gering bleibt.
Die Steuerung schließt nur die Elemente des Sonnenschutzes, die einen Schatten auf die Terrasse des Domes werfen, die anderen Elemente bleiben geöffnet, um die Transparenz des Domes und die damit verbundenen Ausblicke zu maximieren.
Dabei ist der textile Sonnenschutz geringfügig lichtdurchlässig und erlaubt daher auch im aktivierten Zustand Blicke nach außen.
Sonnenschutz und Verglasung absorbieren zwar Wärme, diese kann die Nutzer der Terrasse nicht erreichen, denn eine natürliche Luftströmung führt sie ab: In der Kuppel befinden sich gegenüberliegende Lüftungsöffnungen zur Querlüftung. Zusätzlich gibt es am höchsten Punkt der Kuppel weitere verschließbare Öffnungen, die eine Durchlüftung durch den Kamineffekt bei Bedarf verstärken. Im Winter können optional bewegliche Windschutzelemente unbehagliche Zugluft so weit wie möglich vermeiden.
Über diese passiven Maßnahmen hinaus ist die Terrasse mit einer aktiven Bauteiltemperierung ausgestattet. Die thermischen Simulationen haben gezeigt, dass dieses Design das Risiko für eine Überhitzung im Sommer auf 10% der Nutzungszeit limitiert. Im Winter werden die Temperaturen unter der Kuppel voraussichtlich lediglich während 1% der Nutzungszeit als zu kalt empfunden.