Leibniz-Institut IFL, Leipzig, Deutschland

Leibniz-Institut IFL

Der Neubau des Leibniz-Instituts für Regionale Geographie (IFL) entsteht als erstes Gebäude auf dem großen Gelände am Wilhelm-Leuschner-Platz am Leipziger Innenstadtring.
Das zusammen mit den Architekten entwickelte Klima und Energiekonzept basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, um mit möglichst wenig technischen Aufwand bestmöglichen Komfort bei möglichst niedrigem Energieaufwand zu bieten.
Die natürliche Lüftung in den Büroräumen erhält für den Winter zur Ergänzung dezentrale mechanische Lüftungsgeräte. Mit geringen Technik- und Energieeinsatz sparen diese dank Wärmerückgewinnung Energie und Heizleistung ein und sorgen für ein zugfreies Raumklima.
Im Sommer wird die thermische Baumasse der offenen Betondecken genutzt: Nachtlüftung über natürlich angetriebene Querlüftung durch das Atrium ermöglicht passiv nächtliche Auskühlung. Eigens entwickelte Lamellensysteme bieten Wetter- und Einbruchschutz vor den Fassadenöffnungsflügeln.
Auch im Bereich des Atriumdachs folgt die Konzeption dem passiven Ansatz: Ein in die Dachverglasung integriertes Micro-Sonnenschutzraster verhindert, dass solare Direktstrahlung dort zu sehr aufheizt. Es ist jedoch durchlässig für die energiearme und für die Belichtung wichtige Diffusstrahlung; es wird eine hohe Tageslichtqualität erreicht. Auf einen mechanischen Sonnenschutz kann damit verzichtet werden, das Licht findet stets Eintritt in das Atrium.
In den Archivbereichen dient ein Prinzip, das Zephyr genannt wird, als Vorbild, in dem eine dichte, massive Hülle möglichst wenig klimatische Störungen von außen zulässt. Zur Wahrung eines robusten und stabilen Raumklimas wird eine luftdichte und fensterlose Konzeption umgesetzt, die durch hohe thermische und feuchteregulierende Speichermassen Schwankungen des Raumklimas abpuffert. Thermische und hygrische Defizite lassen sich so kontinuierlich und effizient ausgleichen. Dadurch können die zur Erfüllung der klimatischen Randbedingungen erforderlichen Techniksysteme auf ein Minimum reduziert werden.

Die Wärme liefert eine Wärmepumpe über Erdsonden, ergänzt durch Fernwärme zur Absicherung bei Spitzenlasten. Die Erdsonden können dank des reversiblen Systems im Sommer bei Bedarf zur freien Kühlung verwendet werden. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes erzeugt lokal regenerativen Strom.