Gardens Pavilion, Rom, Italien

Gardens Pavilion
Gardens Pavilion

Im historischen Garten des Farnese-Palasts, einem ikonischen Bauwerk der italienischen Renaissance aus dem 16. Jahrhundert und Sitz der Französischen Botschaft, befindet sich der Pavillon, als Gemeinschaftsraum, zur Entspannung und für informelle Treffen der Botschaftsmitarbeiter. Er schöpft Inspiration aus dem Erbe seiner Umgebung, interpretiert dieses jedoch neu durch zeitgenössische, klimaorientierte Architektur und theoretische Forschung.
Die Gestaltung des Pavillons beruht auf einer Low-Carbon-Vision. Seine leichte Holzkonstruktion, errichtet mit traditionellen Bautechniken und mit minimiertem Ressourcenverbrauch, ist ohne schwere Fundamente und bewahrt die darunter liegende archäologische Stätte. Verwendet wurde Material aus der Region, das sich insbesondere in den gemauerten Teilen der Fassaden zeigen, die im Geist römischer Spolia gestaltet sind, aber auch historisches Material, das über Jahrhunderte in den Kellern des Palasts gelagert war.
Die Fassaden des Pavillons sind gedämmt, um die italienischen thermischen Standards zu erfüllen. Um Wärmeverluste zu reduzieren wurde Isolierung verbaut, die zu 100 % aus recycelter Baumwolle der Textilindustrie besteht.
Die Fenster aus Doppelglas mit Sonnenschutz durchfluten den Raum mit diffusem Tageslicht, ein Sonnenschutz an der Nordwestfassade in Form eines Pultdaches hält im Sommer direkte Sonneneinstrahlung ab. Die sechs Meter hohe Umfassungsmauer spendet Schatten für die Fenster der Südostfassade.
Alle Fenster lassen sich öffnen und machen direkte natürliche Belüftung möglich. Bei geschlossenen Fenstern stellt ein Solarkamin die Luftzirkulation sicher. Durch perforierte Ziegel des Mauerwerks tritt Luft ein und verlässt den Pavillon durch den Kamin. Dafür ist er mit einem schwarz lackierten Metall-Solarkollektor ausgestattet, der bestmöglichen Temperaturunterschied erzeugt, um den natürlichen thermischen Auftrieb zu unterstützen.
Die Beheizung erfolgt durch eine reversible Split-Unit mit Luft-Luft-Klimaanlage. Im Sommer ermöglichen drei unabhängige Deckenventilatoren mit variabler Geschwindigkeit den Nutzern, ihren thermischen Komfort individuell einzustellen. Bei Hitzewellen kann die Split-Unit in Kühlbetrieb geschaltet werden.
Auf dem Zinkdach sorgen 20 Quadratmeter leichte, flexible Photovoltaik-Paneele für eine jährliche Stromerzeugung von 3,1 MWh, die direkt im Pavillon genutzt oder bei geringem Bedarf ins Netz eingespeist werden.