Stuttgart Athletikhalle des VfB, Stuttgart, Deutschland

Stuttgart Athletikhalle des VfB

Die neue Athletikhalle bietet den VFB-Fußball-Profis Platz für Kraft- und Ausdauersport incl. einer Kunstrasen-Laufstrecke. Die Halle ist in Holzbauweise ausgeführt und teilunterkellert, mit Technikflächen im Untergeschoss. Im ersten Stock gibt es einen Kraftraum und einen speziellen „Höhenraum“ für das Hypoxietraining, in dem die Luft einen Aufenthalt in einer bestimmten Höhe simuliert. Im Obergeschoss befindet sich ein Büroraum mit vier Arbeitsplätzen und ein Yogaraum.
Die Analyse des vorherrschenden Klimas am Standort ist wesentlich für die gesamtheitliche Planung. Mit ihr als Grundlage wurde das individuell abgestimmte Energiekonzept ausgearbeitet und die vor Ort verfügbaren regenerativen Energiequellen erschlossen.
Zur Kälte- und Wärmeerzeugung dient eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpen-Kaskade. Die Kaskadierung stellt den gleichzeitigen Heiz- und Kühlbedarf des Höhentrainings sicher.
Das begrünte Dach der Athletikhalle ist mit Photovoltaik-Paneelen belegt. Sie erzeugen die für den Betrieb benötigte elektrische Energie.
Zusätzlich zu den passiven Maßnahmen wurde eine aktive Kühlung eingeplant, um ganzjährig hohen Raumkomfort zu gewährleisten. Mittels thermischer Simulation hat Transsolar die Kühllast für den Kraftraum sowie den Yogaraum ermittelt.
Öffenbare Fenster in allen Räumen, die dauerhaft genutzt werden, ermöglichen dort natürliche Belüftung. Stoßlüften mindert die Luftmengen, die die mechanische Lüftungsanlage erbringen muss. Über öffenbare Fensterflächen ist Nachtluftspülung möglich, was für geringeren Kühlbedarf während der Nutzungszeit sorgt. Die Simulationen haben gezeigt, dass die Zeit, an das Gebäude ausreichend rein natürlich belüftet werden kann, 40% eines Jahres ausmacht.
In der Athletikhalle minimiert hybride Lüftung die Lüftungswärmeverluste im Winter. Sie garantiert hohe Luftqualität unabhängig von der Fensterlüftung und ist für den hygienischen Komfort ausgelegt. Dies gilt speziell für den erhöhten Frischluftbedarf bei sportlicher Betätigung. Im Kraftraum sorgen Unterflurkonvektoren für Zuluft mit niedriger Geschwindigkeit. Durch ihre Nähe an der Fassade begegnen sie dem Kaltluftabfall an den hohen Fensterfronten.
Zur Raumkonditionierung im Kraftraum dient eine Fußbodenheizung, die auch zur Kühlung eingesetzt werden kann. Ein Umluftkühlgerät kommt nur bei höherem Bedarf an Kühlleistung zum Einsatz.
Zum Beheizen von Büro und Nebenbereichen dienen Heizkörper. Damit die spezifischen Raumanforderungen Im Höhenraum möglichst rasch erreicht werden können, sind dort, zusätzlich zur Fußbodenheizung, Umluftgeräte zum Heizen und Kühlen untergebracht. Bei aktivem Höhentraining dienen die Umluftgeräte zur Entfeuchtung und sie ermöglichen die Option eines Hitzetrainings.
Für die Brauchwassererwärmung sorgen dezentrale elektrische Durchlauferhitzer, was sinnvoll ist aufgrund des geringen Warmwasserbedarfs und um Leitungswärmeverluste zu vermeiden.