Ausbildungs-Campus, Tatale, Ghana

Ausbildungs-Campus

Der Ausbildungs-Campus ist für die Tatale Gemeinde konzipiert und befindet sich im Nordosten Ghanas, nahe der Grenze zu Togo. Es entsteht ein Ausbildungs- und Produktionszentrum mit Nachhaltigkeit, betrieben von den Salesianern mit ihrer Don Bosco Mission.
Die dort angebotenen beruflichen Bildungen in Theorie und Praxis sollen es jungen Menschen ermöglichen, ihren Lebensunterhalt vor Ort zu sichern und ihre Familien zu unterstützen, um so der Landflucht und Abwanderung entgegenzuwirken. Dafür entstehen mehrere Schulen, wie eine Schule für nachhaltige Bautechniken, wie z.B. Lehm-Mauerwerk, Lehmwände (Zabur-Technik) und Holzkonstruktionen, und eine Schule für Landwirtschaft und Produktion von lokalen Agrarprodukten. Das Ausbildungszentrum wird Elektriker ausbilden und in Hauswirtschaft unterrichten, gesunde Ernährung bieten, sowie Studentenwohnheime, einen Gemeindesaal, eine Bibliothek und Lehrerunterkünfte umfassen.
Transsolar begann die Unterstützung des Projekts mit einer Analyse des Klimas vor Ort und des vorgeschlagenen Designs für den Campus, mit besonderem Interesse an natürlicher Belüftung und Sonnenschutzstrategien. Die Innenräume sollten aus Gründen des thermischen Komforts und aus hygienischen Gründen über eine ausreichende natürliche Belüftung verfügen. Die Sonneneinstrahlung sollte in diesem heißen und feuchten Klima minimiert werden. Hierfür wendeten wir einen allgemeinen bis spezifischen Ansatz an, indem wir zunächst das Layout der Gebäude analysierten (Campus-Maßstab) und uns dann mit den Besonderheiten der verschiedenen Gebäude befassten (architektonischer Maßstab). Für letzteres begannen wir mit der Bewertung des landwirtschaftlichen Klassenzimmergebäudes, da dessen Bau unmittelbar bevorstand.
Um unsere klimagerechten Ziele zu erreichen, sollte das Verhältnis der Größen von Fenster- zu Wand angemessen gestaltet und die Standorte geeignet sein. Das Dach muss mit Öffnungen in der richtigen Größe und Lage ausgestattet werden, um einen nutzbaren Kamineffekt zur Durchlüftung zu ermöglichen. Das Gebäude sollte so ausgerichtet werden, dass die der Sonne ausgesetzte Fassade minimiert wird. Die Dachüberstände müssen in Abhängigkeit von ihrer Ausrichtung optimal gestaltet werden.
Darüber hinaus waren Strategien zum Schutz der Nutzer vor Mücken ein wichtiges Thema, denn verschiedene Lösungen können sich unterschiedlich auf den thermischen Komfort auswirken.
Auf Basis der Diskussionen passte das Team um Anna Heringer das Design des Klassenraums an. Besonders wichtige Details sind dabei die Ausrichtung und Dimensionierung der Dachöffnungen.
Ein ähnliches Feedback erarbeiten wir derzeit für die beiden Schlafsäle (Mädchen und Jungen), da sie eine andere Typologie haben als der Klassenraum.

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