Arthur L. Irving Institute for Energy And Society, Hanover, NH, USA

Arthur L. Irving Institute for Energy And Society
Arthur L. Irving Institute for Energy And Society

Das Arthur L. Irving Institute for Energy and Society in Dartmouth sieht seine Aufgabe darin, eine erschwingliche, zuverlässige und zukunftsfähige Energieversorgung zum Nutzen der Gesellschaft zu fördern.
Beim Thema Energie kreuzen sich Technologie, Politik, Kultur, Geopolitik, Wirtschaft und Umwelt. Das neue Arthur L. Irving Institute for Energy and Society bildet in diesem Sinne den passenden Knotenpunkt. Es liegt zwischen der Tuck School of Business und der Thayer School of Engineering und in direkter Sichtweite des Baker Library Tower. Im Gebäude finden sich das Dartmouth Sustainability Office, das Revers Center for Energy, Sustainability, and Innovation, die Dartmouth Climate Modeling and Impacts Group, mehrere Büros und Labore von Dozenten und Forschern der Thayer School of Engineering.
In einem Gebäude, in dem sich Forschung, Bildung und Engagement über alle Disziplinen hinweg mit Energie und Gesellschaft befassen, muss Nachhaltigkeit nicht nur gut integriert, sondern auch für alle Besucherinnen und regelmäßigen Nutzerinnen leicht erkennbar sein. Diese Sichtbarkeit war eine wichtige Triebfeder für das gesamte Planungsteam, das sich von den integralen Planungsempfehlungen von Transsolar leiten ließ. Der einzigartige Ansatz des Gebäudes wird für die Nutzer am deutlichsten an zwei Hauptmerkmalen sichtbar: Außenbeschattung und natürliche Belüftung.
Aufgrund des hohen Fensterflächenanteiles im Erdgeschoss sind hier bewegliche Außenjalousien erforderlich. Auf der Ost- und Westseite gibt es starre bauliche Verschattungselemente. Sorgfältig dimensionierte Dachöffnungen mit Sonnenschutz lassen Tageslicht in das neue Atrium, das durch das Zusammentreffen des neuen Irving-Institutsgebäudes mit dem bestehenden Murdough-Gebäude entsteht.
Sonnenschutz und natürliche Belüftung gehen in der gut sichtbaren Doppelfassade am Gebäudeeingang Hand in Hand. Die absorbierte solare Wärme an der Verschattung innerhalb des Fassadenzwischenraums verstärkt den thermischen Auftrieb, so dass er wie ein Solarkamin wirkt, der die Luft aus zwei großen Konferenzräumen ansaugt, bevor sie über das mechanische Penthouse auf dem Dach abgeführt wird. In den anderen Räumen strömt die natürliche Belüftung durch öffenbare Fenster in die Räume und durch ein Deckenplenum, bevor sie in das Atrium und schließlich in das gleiche Penthouse strömt, das ebenso als kleiner Solarkamin fungiert, aber auch von Rauchabzugsventilatoren mit niedriger Drehzahl unterstützt werden kann. Alle Büroräume verfügen über automatisch gesteuerte Fenster mit manueller Übersteuerung.
Eine Vielzahl zusätzlicher Merkmale unterstützt die angestrebte hohe Leistungsfähigkeit sowie die LEED-Platin-Zertifizierung. Alle Räume verfügen über Heiz- und Kühldeckenelemente sowie über Deckenventilatoren. Bei mechanischer Belüftung werden die Räume über ein 100%iges Außenluftsystem versorgt. Das Atrium hat erweiterte Komfortgrenzen. Der Boden ist in verschiedene Strahlungszonen unterteilt, von denen nur einige warm oder kalt gehalten werden.
Das Energiedaten im Gebäude sollen genau überwacht werden und die gemessenen Daten den Nutzern ständig als Information zur Verfügung gestellt werden.
Der prognostizierte spezifische Energiebedarf pro Quadratmeter Nutzfläche pro Jahr liegt bei nur 56.8 kWh/m² (18 kBtu/sf ), wenn der Campus auf eine Wärmepumpenheizung umgestellt wird. Die Photovoltaikanlage vor Ort kann die Hälfte des Strombedarfs der Wärmepumpen vor Ort erzeugen.