Hans Thoma Schule, Oberursel, Deutschland

Hans Thoma Schule
Hans Thoma Schule

Die neue Schule ist nicht nur ein gutes Gebäude geworden, sondern die gesamte Projektphase haben wir als besonders angenehm empfunden. Maßgeblich dafür ist die Arbeit im Designteam, der Integrative Planungsprozess. Weil das nicht nur wir so erleben, lassen wir hier zunächst den Architekten zu diesem so wichtigen Schlüsselelement unserer Arbeit zu Wort kommen, Olaf Hübner von Plus+ Bauplanung:
„Die Integrale Planung mit allen Fachplanern erlaubt uns eine Realisierung von nachhaltigen, ressourcen- und energieschonenden Gebäuden in einem engen und zielorientierten Planungsprozess. Die Anforderung an Gebäude werden nicht nur aus der Mischung aus ökonomischen, ökologischen und sozio-kulturellen Zielsetzungen immer komplexer, sondern zum Teil auch widersprüchlicher. Der ganzheitliche Planungsprozess schafft es, von Beginn an in Kooperation ein Projekt zu entwickeln und neue oder spezifische Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen. Dies kann im besten Fall zu einer Verkürzung des Planungs- und Entwicklungsprozesses führen. In jedem Fall steigert es jedoch die Qualität der gesamten Planung und somit auch des Gebauten.
Und das Ergebnis belohnt durch Zufriedenheit, bei uns, bei den Teammitgliedern und nicht zuletzt beim Kunden. Gerne wird solch eine Zusammenarbeit im Planungsteam in gleicher oder ähnlicher Besetzung wiederholt. Bauen bleibt ein spannendes Abenteuer, bei der man gerne auf eine bewährte gute Beziehung setzt.“

Die Hans-Thoma-Schule ist eine Förderschule. Im bestehenden Schulgebäude herrscht Platzmangel, daher wurde ein Neubau mit Turnhalle an der nahegelegenen Mainstraße beschlossen. In einem integralen Planungsprozess hat das Designteam, also die Architekten mit Transsolar, den Bauphysikern sowie den HLSE-Planern in enger Abstimmung mit dem Bauherrn den Entwurf für das nutzerfreundliche neue Schulgebäude erarbeitet. Der Bauherr wünschte ein nachhaltiges Gebäude mit einer hohen Aufenthaltsqualität, technisch möglichst unkompliziert und das einen geringen Bedarf an fossiler Energie aufweist. Im Gebäudekomplex mit seinen „Fingern“ finden neben Klassen- und Fachräumen auch eine Ganztagseinrichtung, eine Mensa, Ergo- und Physiotherapieräume sowie ein Beratungs- und Förderzentrum Platz. Die Schule ist bis auf wenige Bereiche – wie Mensa, Sporthalle, innenliegende Sanitärbereiche – natürlich gelüftet.
Ein Ergebnis der Teamarbeit zeigt sich in der Dachform des Gebäudeentwurfs, der durch seine Dachform den Kamineffekt unterstützt und für natürliche, wind- und thermisch angetriebene Lüftung sorgt. Die Sogwirkung zieht die Zuluft durch strömungsoptimierte unterirdische Kanäle. Sie wird so für die Klassenräume vorkonditioniert, sowohl im Sommer wie auch im Winter. Für die Klassenräume im Obergeschoss sind druckgeregelte Zuluftöffnungen eingebaut, die auch an kalten Wintertagen den notwendigen Mindestluftwechsel unter Einhaltung des thermischen Komforts sicherstellen.
Im Sommer sichern der außenliegende Sonnenschutz und eine automatische nächtliche Abkühlung der Betonteile mittels Luftströmung in allen Klassen- und Gruppenräumen einen hohen thermischen Komfort. Hier steht im Hintergrund die Zusammenarbeit mit dem Bauphysiker, denn nur zu rund 50% befindet sich Akustikmaterial and der Decke und sie kann so auskühlen.
Für Wärme sorgt eine thermische Solaranlage und Spitzenlasten deckt eine Holzpellet-Heizung ab sowie ein redundanter gasbetriebener Kessel, wohldimensioniert durch Kooperation mit dem HLS Planer, den Architekten und dem Bauherrn.