Grundschule Nord, Traunreut, Deutschland

Grundschule Nord

Die Stadt Traunreut plant eine dreizügige Grundschule mit Räumen für die Ganztagsbetreuung und einer kleinen Sporthalle.
Eine einfache Grundrissstruktur im Inneren ermöglicht eine gute Orientierung. Die Eingangshalle dient als Verteilerzone. Sie ist mit dem Speisesaal zusammenschaltbar. Die große Eingangstreppe dient als zentrales, kommunikatives Forum, Sitzelemente ermöglichen Aufführungen. Klassen und Fachräume sind in den Obergeschossen angeordnet, die Räume für die Nachmittagsbetreuung im EG mit Anschluss an die Außenanlagen. Eingeschnittene Höfe sorgen für eine gute Belichtung und Belüftung der Kernzonen. Die Bibliothek bildet die zentrale Lernmitte. Auch die Flure bieten Flächen für offene Kommunikations- und Lernmöglichkeiten.
Im Rahmen der Vorentwurfsplanung wurde für die Grundschule Nord ein Lüftungs-, Komfort- und Energiekonzept entwickelt, das auf einen hoher Nutzerkomfort zielt, wobei gleichzeitig die Anlagentechnik aber auf das unbedingt Notwendige beschränkt ist.
Die Klassenräume werden natürlich be- und entlüftet. Eine natürliche Querlüftung entsteht über Oberlichter in der Decke, während die Zuluft, je nach Außenbedingungen durch Außenluftdurchlässe in der Fassade (Winter) oder durch unterschiedliche öffenbare Fenster in den Raum zugeführt wird. Im Sommer ist eine automatisierte Nachtluftauskühlung möglich.
Lediglich die Mensa der Schule und die Sporthalle sowie innenliegende Sanitär- und Nebenräume erhalten jeweils eine mechanische Lüftung.
Zum Stand des Vorentwurfes wurden thermische Simulationsrechnungen zum Nachweis des thermischen Komforts in den Räumen im Jahresverlauf durchgeführt. Aus den Ergebnissen wurden Empfehlungen hinsichtlich der winterlichen und der sommerlichen Lüftungsstrategie abgeleitet. Es wurden Berechnungen zur Luftqualität (CO2-Konzentration) in den Klassenräumen, sowie eine Berechnung des Wärmebedarfes durchgeführt und dokumentiert.
Außerdem wurden erste Berechnungen zur Tageslichtqualität in den Nutzungsbereichen durchgeführt. Insgesamt ergeben sich in allen Klassenräumen sehr gute Tageslichtbedingungen. Die Ergebnisse der Tageslichtberechnungen dienen als eine Grundlage für die weitere Fassadengestaltung in der nächsten Planungsphase.
Die Wärmeversorgung der Schule erfolgt über Fernwärme, die sich in Traunreut durch einen geringe Primärenergiekennwert und durch einen guten CO2-Emissionsfaktor von ca. 80 g/kWh auszeichnet. Der Energiebedarf der Schule wurde zu 353 MWh/a Wärme und 85 MWh/a Strom berechnet (Planstand Vorentwurf). Eine Kompensation der CO2-Emissionen aus dem Wärme- und Strombedarf könnte beim gegenwärtigen Planstand mit einer PV-Anlage von etwa 150 kWp erreicht werden. Nach der Freigabe des Vorentwurfes durch die städtischen Gremien wurde die Planung im Jahr 2022 fortgesetzt; die Kindertagesstätte wurde zurückgestellt. Erster Spatenstich war am 26.Juli 2024.