Wer sich nicht völlig von der Wirklichkeit abkapselt, für den ist der globale Klimawandel keine “Fake News”, sondern er entspricht der Realität - mit umfangreichen Folgen. Dabei hat man zumindest erkannt, dass er wesentlich mit der Freisetzung von CO2 in die Atmosphäre verknüpft ist. Den globalen CO2 Ausstoß zu reduzieren ist insbesondere dort eine große Herausforderung, wo es um Gebäude geht, denn herkömmliche Bauwerke verbrauchen viel Energie. Zudem wird für die Zukunft ein enormer Anstieg des Bedarfs an Gebäuden vorhergesagt, wobei der Wachstumsmarkt Asien an vorderster Stelle genannt wird. Neue Qualitätssiegel und Vorschriften möchten dazu beitragen, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken, sie werden aber nicht zuletzt des Wachstums wegen nur als Bremse des globalen Anstiegs an Treibhausgas und Wärme wirken. Möchte man Gebäude haben, die neutral für das Weltklima sind, ist eine Abkehr von fossilen Ressourcen unumgänglich.
Damit sie funktionieren, erscheint als theoretisch einfachste Lösung, den Energiebedarf durch erneuerbare Energiequellen zu decken. Doch noch besser wäre es, Gebäude zu haben, die möglichst wenig Energie benötigen, und die kostengünstig sind und, ganz wichtig, dabei komfortablen Aufenthalt bieten. Dass das keine Utopie ist, sondern schon verwirklicht, veranschaulicht dieser Beitrag an zwei Beispielen aus Regionen, in denen man üblicherweise beim Begriff thermischer Komfort sofort an Kältemaschinen denkt. Dabei geht es auch anders.
Wolfgang Kessling hielt seinen Beitrag “Re-Connceting Building Performance with Tropical Architecture” als Hauptredner auf dem XII International Symposium of Architecture and Arts in Bogota, Kolumbien, Ende August 2018. Die gut besuchte Veranstaltung trug den Titel “Efficiency + Experience” und hatte Komfort in der Architektur als zentrales Thema.