DSM Deutsche Schule Madrid, Madrid, Spanien
Das Raumprogramm der Deutschen Schule Madrid sah eine Grund- und Oberschule, einen Kindergarten sowie Mensa, Aula und Sporthalle vor. Die einzelnen Gebäude sind über Innenhöfe verbunden, die – dem Klima Rechnung tragend – teilweise überdacht sind und so verschattete Bereiche für die Pausen bieten.
Das Energiekonzept basiert auf einem hocheffizienten außen liegenden beweglichen Sonnenschutz und einer Frischluftzufuhr, die in drei unterirdischen Thermolabyrinthen natürlich vorkonditioniert wird. Die thermische Speichermasse wird durch Nachtluftspülung genutzt und das Warmwasser sowie Strom durch Solarenergie gewonnen. Um eine gute Luftqualität zu gewährleisten, baute man mechanische Lüftungsanlagen ein. Diese wurden neben der obligatorischen Wärmerückgewinnung für Bereiche mit hohen Nutzungsstunden (Schulräume, Kindergarten) jeweils mit einem unter den Gebäuden liegenden Thermolabyrinth kombiniert. Bei seltener genutzten Bereichen wie Aula und Mensa erfolgt die Vorkühlung der Zuluft über eine adiabate Befeuchtung der Fortluft. Beide hier verwendete Technologien erlauben eine Vorkühlung der Zuluft ohne aktive Kälte. In den Thermolabyrinthen wird die Außenluft durch Wärmeaustausch mit dem kühlen Erdreich temperiert, die adiabate Befeuchtung kühlt die Fortluft durch Einsprühung von Wasser und das so aktivierte Kältepotential wird über die Wärmerückgewinnung an die Zuluft übertragen.
In der Planung hat das Team die akustisch notwendige Deckenabhängung optimiert, so daß etwa 50% der Deckenfläche unverkleidet belassen werden konnte und dem Raum somit als thermischer Puffer dient, der über eine Nachtluftspülung aktiviert wird. Mit der natürlichen Vorkonditionierung der Frischluft und der aktivierten thermischen Speichermasse konnte ein Raumklima geschaffen werden, das es erlaubt, auf eine aktive Kühlung der Schulräume zu verzichten. Sonderräume z.B. in der Verwaltung werden über eine Absorptionskältemaschine gekühlt, die mit der Abwärme eines gasbetriebenen BHKWs gespeist wird. Auf den Dächern installierte Photovoltaikpaneele liefern Strom und eine Kollektoranlage erzeugt Brauchwarmwasser.
2017 Auszeichnung Deutsche Architekturpreis
2016 Special mention Europäischer Architekturpreis "Energie + Architektur"
2011 BMWi-Award „Architektur mit Energie“