LUMA Parc des Ateliers, Arles, Frankreich
Der Parc des Ateliers liegt südlich des historischen Stadtzentrums. Vom 19. Jahrhundert bis in die 1980er Jahre wurden auf dem Gelände Lokomotiven gebaut und repariert. Heute dient der Campus LUMA Arles als Zentrum für zeitgenössische Kunst und Forschung. Das Projekt macht nicht nur die Ruinen auf einem 16 Hektar großen Areal wieder nutzbar, es umfasst auch einen vom Landschaftsarchitekten Bas Smets entworfenenöffentlichen Park und das von Frank O. Gehry entworfene neue Gebäude für Kunstressourcen. Zwei ursprüngliche Reparaturwerkstätten für SNCF-Triebwagen, Mécaniques Générale und Les Forges, wurden von Selldorf Architects renoviert. Der Parc des Ateliers ist ein herausragendes Projekt, sowohl im Hinblick auf den architektonischen Ansatz als auch auf die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.
Transsolar entwickelte die Klima-, Komfort- und Energiekonzepte für alle Gebäude. Schwerpunkte waren ein hohes Maß an Besucherkomfort und das entsprechende KlimaEngineering, um den Bedürfnissen der verschiedenen Programmbereiche und Gebäude des Komplexes gerecht zu werden und zugleich den Aufwand an mechanischen Systemen gering zu halten. Entsprechend der unterschiedlichen Nutzungen und unter Berücksichtigung des vorhandenen Gebäudebestands und des mediterranen Lebensstils wurden verschiedene Klimakonzepte von Low- bis Hightech eingesetzt, um den jeweiligen Komfort zu gewährleisten. Die Bedingungen reichen von sehr engen Vorgaben für Temperatur- und Luftfeuchte, um alle internationalen Ausstellungsstandards zu erfüllen, über adaptiven Komfort in den renovierten Ausstellungsräumen (20°C bis 28°C) bis hin zu gemäßigten Bedingungen (15°C bis 30°C) in der Drum. Die umgesetzten Konzepte kombinieren aktive Strahlungssysteme mit natürlicher Belüftung und erhöhten Luftgeschwindigkeiten für den Komfort.
In Sachen Energie wurden drei Ziele verfolgt: Senkung des Gesamtenergiebedarfs des Gebäudes im Vergleich zu einem Referenzprojekt, volle Nutzung des Potenzials des Standorts für erneuerbare Energien und folglich Minimierung der Abhängigkeit von der Kernenergie aus dem Stromnetz. Erreicht wird dies durch die Optimierung der Formen in der Architektur, den Einsatz passiver Strategien für den Komfort und das Ausarbeiten der Energieversorgung, einem System, das auf Kraft-Wärme-Kopplung mit Biobrennstoffen aus lokaler Produktion und der Photovoltaik auf den Dächern einiger bestehender Gebäude beruht. Das Gesamtkonzept zielt auf eine Energiebilanz mit Netto-Null-Verbrauch an Primärenergie ab.